Drachenreiter

In Amigos neu auf der SPIEL in Essen vorgestelltem Brettspiel „Drachenreiter“ bestreiten die Spieler einen Wettflug auf dem Rücken mächtiger Drachen. In Gestalt Drachen reitender Magier gilt es, mit Feuerbällen, magischen Winden und Schutzzaubern bewaffnet, einen kurvenreichen Parcours als erster zu überwinden.

von Michael Wilhelm

 

 

Bis zu sechs Magier ab zehn Jahren können sich auf den gefährlichen Wettflug über eine für jedes Spiel neu kombinierbare Rennstrecke machen. Da Drachen natürlich aufgrund ihrer Größe gewissen physikalischen Gesetzen gehorchen müssen, ist dies alles andere als einfach. Die mäandernde Rennstrecke weist feste Grenzen auf, die bei unvorsichtigem Manövrieren schmerzhafte Kollisionen verursachen können.

Jeder Spieler verfügt über einen Geschwindigkeitsanzeiger, der auf einer Skala von 100 bis 800 die aktuelle Geschwindigkeit des Drachen angibt. Diese darf jede Runde nur um bis zu 300 variiert werden. Abrupte Brems- oder Beschleunigungsmanöver sind also nicht möglich. Auch muss jede Flugstrecke anhand von Schablonen voll ausgenutzt werden.

Abhängig von der Geschwindigkeit ist auch die am Anfang und Ende der Bewegung mögliche Rotationsbewegung. Wer schnell fliegt, kann sich nur wenig drehen. Wer langsamer fliegt, kann sich in bis zu 270° eine gewünschte Richtung suchen. Es ist also wirklich von Vorteil, vor einer Kurve rechtzeitig abzubremsen, um schmerzhafte Kollisionen zu verhindern.

Wer dennoch mit einer Wand (oder einem anderen Drachen) zusammenstößt, verliert Energie-Punkte. Zu Beginn hat jeder Drachenreiter zwei davon. Gehen alle verloren, ist der Drache erschöpft und kann nur noch mit maximal Tempo 500 fliegen. Außerdem kann nun nicht mehr gezaubert werden. Jeder weitere Treffer wirft einen erschöpften Drachen aus dem Spiel. Neue Energiepunkte und Zauberkarten können unterwegs gesammelt werden.

An Zaubersprüchen gibt es sowohl offensive wie den Feuerball als auch defensive Schutzzauber. Besonders interessant sind die „Magische Schlinge“, die einen führenden Drachen zurückzieht, oder das „Zwangsbündnis“, das es erlaubt, einem anderen Drachen als Trittbrettfahrer zu folgen.

Kompliziert ist das nicht. Jeder Spieler wählt zu Beginn der Runde eine Zauberkarte, die verwendet werden soll, sowie das Tempo für die Runde. Der führende Spieler agiert jeweils als erster in der Runde, dann in der Flugreihenfolge. Dennoch handelt es sich bei „Drachenreiter“ um ein spannendes und abwechslungsreiches Spiel. Für jedes Spiel kann, auch der Spielerzahl entsprechend, eine neue Rennstrecke gebaut werden. Es gibt eine große Zahl verschiedener Kombinationen und der Unterschied der taktischen Anforderungen kurvenreicher oder sehr geradliniger Strecken ist enorm.

Auch ist der Spielverlauf abhängig von der Spielerzahl. Bei nur zwei Spielern entscheidet sich das Spiel schnell. Sobald einer in Führung gegangen ist, ist das Spiel gelaufen. Je mehr Drachen sich auf dem Parcours rumtreiben, umso unübersichtlicher und unberechenbarer wird das Spiel, da niemand zu Beginn der Runde weiß, welche Zauber oder Geschwindigkeiten die Kontrahenten gewählt haben.

Fazit: „Drachenreiter“ ist ein wirklich schönes Familienspiel mit proportional zur Spielerzahl steigendem Spielspaß und Anspruch. Farbenfrohes, hochwertiges Spielmaterial und ein variabler Spielplan garantieren einen lang anhaltenden Spaß an der Sache.


Drachenreiter
Brettspiel für 2 bis 6 Spieler
Klaus-Jürgen Wrede, Jean Du Poel
Amigo 2005
ASIN: B000BAP33I
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 33,49

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