DOOM - The Boardgame Expansion

Für die Brettspielumsetzung des bekannten PC-Spiels DOOM liegt nun das umfangreiche Ausbauset „DOOM – The Boardgame Expansion“ vor. Schafft es der Publisher Fantasy Flight Games mit dieser voluminösen Box dem hervorragenden Grundspiel neue Aspekte und taktische Möglichkeiten hinzuzufügen oder wird hier versucht, mittels eines eingeführten Namens den Kunden Geld aus der Tasche zu ziehen?

von Oliver Adam

 

Wie schon beim Grundspiel beeindruckt auch bei der randvoll gefüllten Expansion-Box die großzügige Ausstattung. Insgesamt 33 neue Monsterfiguren liegen der Schachtel bei, die der Invader-Spieler im Austausch für die Figuren des Grundspiels zum Einsatz bringen kann. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Cherubs (fliegende, babyähnliche Monster), Zombie Commandos (Zombies mit Maschinengewehren), Revenants (Zombies mit Raketenwerfern) oder Vagarys (Spinne/Menschenfrau-Kreuzung). Alle Figuren sind von sehr hoher Qualität  und eine imposante Erscheinung auf dem Spielbrett. Die neuen Gegner haben ein stärkeres Gewicht auf Fernkampfwaffen und scheinen deutlich größere Durchschlagskraft zu haben als die Figuren der Grundbox. Damit bieten sie zahlreiche neue taktische Möglichkeiten für Spieler, die bereits Erfahrungen mit den eingeführten Monstern haben. Darüber hinaus erhalten die Marines nun endlich Figuren, um Charaktere mit Kettensägen darzustellen.

Zusätzlich enthält die Box eine Vielzahl an neuen Pappmarkern, zusätzlichen Marine-Spezialfähigkeiten, eine neue Waffe (Soul Cube), ein neues Event-Deck, das als Alternative zum Bestehenden eingesetzt werden kann, sowie Brettelemente. Für diese neuen Features liefert das 24-seitige Regel- und Szenariobuch die Regelungen. Hier gibt es auch eine hohe Anzahl an sogenannten Mods, die einige Schwächen des Grundspiels ausgleichen. So kann nun die Schwierigkeit des Spiels graduell an die Erfahrung der Spieler der jeweiligen Seite angepasst werden. Als Hebel dienen dabei Ausrüstung, Spezialfertigkeiten und Schadensresistenz der Marines. „Organized Marines“ erlaubt dieser Seite nun, nicht immer die gleiche Zugreihenfolge einhalten zu müssen, und „Unending Pistol“ gleicht den bisher nahezu chronischen „Munitionsengpass“ teilweise aus.

Darüber hinaus gibt es Regeln zum Spiel Marine vs. Marine („Deathmatch“) sowie für „Capture the Flag“, bei dem zwei Marine-Teams gegeneinander um eine Flagge kämpfen. Hierzu liefert das Regelheft 3 Szenarien für „Deathmatch“ und 3 für „Capture the Flag“. Am meisten Spaß macht jedoch immer noch die traditionelle Aufstellung, in der Marines gegen Invaders antreten. Hierfür wird die in der Grundbox vorhandene Kampagne auf insgesamt 10 Missionen fortgesetzt. Weitere Herausforderungen gibt es auf der Homepage des Herstellers www.fantasyflightgames.com. Als besonderer Kundenservice steht dort sogar das Regelbuch im pdf-Format zum Download bereit, sodass sich jeder vorab einen Eindruck verschaffen kann. Es gibt sogar ein kleines Programm zum Selbstgestalten von Szenarien, das beim deutschen Lizenznehmer Heidelberger-Spieleverlag unter www.prosperity-station.com heruntergeladen werden kann.

Fazit: „DOOM – The Board Game Expansion“ überzeugt durch eine Vielzahl an Spielmaterialien, Figuren und Karten. Diese bereichern das Grundspiel um zahlreiche neue taktische Herausforderungen und machen eine Menge Spaß. Allen Besitzern des Grundspiels kann somit das Ausbauset vorbehaltlos empfohlen werden.


DOOM – The Board Game Expansion
Brettspiel-Erweiterung
Kevin Wilson, Greg Benage, Christian T. Petersen
Fantasy Flight Games 2006
ISBN: 1-58994-237-X
Modularer Spielplan, Plastik-Spielfiguren, Tokens, englisch
Preis: $ 39,95

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