Die Wurmgötter

Eines Tages hört es nicht mehr zu regnen auf. Die Fluten steigen an, Städte versinken, die Menschheit glaubt an das Ende der Welt. Doch nicht das Wasser ist das Schlimmste. Noch grauenerregender ist, was die aufgeweichte Erde aus ihrem tiefsten Inneren ausspeit. „Wurmgötter“ ist der neue Roman von Brian Keene und führt den Leser in eine apokalyptische Zukunft.

von Thomas König

 

Es hört nicht mehr auf zu regnen. Vor einigen Wochen setzte der Regen ein, erzählt ein alter Mann. Er ist der Protagonist des ersten Teils des Buches und schildert wie ein Chronist die Ereignisse der letzten Wochen. Nach und nach erfährt so der Leser, was sich alles ereignet hat.

Der Regen kam und hörte nicht mehr auf. Viele Menschen versuchten zu flüchten, doch überall war nur Wasser. Fernsehen und Telefon gibt es nicht mehr. Auch das Radio ist verstummt. Der alte Mann weiß also nicht mehr, was um ihn herum geschehen ist. Er wurde verlassen und lebt nun allein auf einer kürzlich entstandenen Insel.

Als er denkt, dass dies schon schlimm genug ist, öffnet sich die Erde, und ganze Häuser verschwinden in ihr. Plötzlich taucht ein recht großer Wurm auf und statt von einem Vogel gefressen zu werden, frisst dieser den Vogel. Der Wurm ist nur ein kleines Exemplar seiner Gattung gewesen.

Der andere Teil schildert die Ereignisse in der überfluteten Stadt Baltimore. Dort ist es einer Gruppe von jungen Menschen gelungen, sich in die oberen Etagen eines Wolkenkratzer zu retten. Täglich schwärmen Kevin und Jimmy aus, um mit ihren selbst gebauten Booten in anderen Häusern nach nützlichen Dingen zu suchen. Dabei scheint alles sinnvoll und nützlich zu sein.

Als aber Jimmy verschwindet und kurz darauf nur sein Kopf angespült wird, fällt der Verdacht auf einen satanischen Kult, der in einem benachbarten Wolkenkratzer wohnt. Sie sollen dunkle Messen feiern und mit menschlichen Opfer versuchen, den Meeresgott zu besänftigen. Aber Kevin will Rache für seinen toten Freund.

Briane Keenes Roman ist spannend und spielt vor einem apokalyptischen Hintergrund. Dabei gelingt es dem Autor, auf Gewaltorgien zu verzichten. Die Angst und Gefahr werden einfacher geschildert, und es ist dadurch noch bedrückender. Der Autor verzichtet dabei auch, den Ursprung der Monster und Ereignisse genau zu erklären. Stattdessen bietet er einige Möglichkeiten an, und so bleiben am Ende einige Frage offen. Die Charaktere sehr gut ausgearbeitet und dienen nicht nur als „Futter“ für die übernatürlichen Monster. Vielmehr wachsen sie einem mit der Zeit ans Herz.

Das Buch ist sehr gut gearbeitet und vortrefflich ausgestattet. Die gebundene Ausgabe hat einen Schutzumschlag und ein Lesebändchen. Es gibt ein kurzes Personenregister sowie eine Innenillustration. Das gemalte Cover hat einen Glanzdruck und stammt von Abrar Ajmal.

Fazit: Brian Keene mischt in „Die Wurmgötter“ geschickt Horror- und Mystery-Elemente. Dabei entsteht eine düstere Zukunftsvision, die durch seine sehr gut gezeichneten Charaktere an Glaubwürdigkeit gewinnt.


Die Wurmgötter
Horror/Mystery-Roman
Brian Keene
Otherworld Verlag 2007
ISBN: 3-9502185-9-9
240 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 18,95

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