Kai Meyers Märchen aus 1001 Nacht geht weiter: Nach einer gefährlichen Reise durch die Weite der Wüste haben Tarik, Sohn eines Teppichschmugglers, und Sabatea, Vorkosterin am Hofe des Emirs von Samarkand, den Palast des Kalifen von Bagdad erreicht. Sabateas Auftrag, den Kalifen zu töten, wird jedoch erkannt, und sie bleibt als Gefangene am Hofe des Kalifen zurück. Tarik wird des Palastes verstoßen und findet sich in den Gassen Bagdads wieder.

Im Dschungel der Straßen erfährt er vom Stummen Kaufmann, einem früheren Freund seines Vaters, der viel über den Narbennarren und den so genannten „Dritten Wunsch“ zu wissen scheint. Angeblich sei es gelungen, die dritten Wünsche, die Wunschdschinne ihren Herren eigentlich gewähren müssen, zu sammeln und zu einem großen dritten Wunsch zu bündeln. Dieser – so die Befürchtung – sei ausreichend, um das Schicksal der Menschen endgültig zu besiegeln. Doch nur ein Mann scheint genug über diese Sage zu wissen, um Bagdads und die Menschen doch noch zu retten. Und so führt Tariks Weg schlussendlich aus zwei Gründen in den Palast zurück: Er will Sabatea retten – und Khalis, dem verschlagenen und gefährlichen Berater und Hofmagier des Kalifen, einen Besuch abstatten.

Mit dem plötzlichen Tod des Kalifen gerät die Geschichte jedoch aus den Fugen: Hat Sabatea ihren Auftrag, den Kalifen zu vergiften, doch noch erfüllt? Durch die Katakomben des Palastes gelingt ihr die Flucht in den Untergrund Bagdads. Dort wird sie erneut Gefangene, als sie einer Gilde Diebinnen in die Hände gerät, die hoffen, gutes Geld von Tarik erpressen zu können. Erst mit einer Finte gelingt Sabatea zusammen mit Tarik die Flucht – und zurück in den Palast, immer noch auf der Suche nach Khalis. Dieser entpuppt sich als unerwarteter Verbündeter im Kampf gegen die Dschinne, deren Heer scheinbar nicht mehr aufgehalten werden kann.

Fazit: „Wunschkrieg“ ist die gelungene Fortsetzung einer Trilogie, die Kai Meyer mit „Dschinnland“ begann. Scheinbar mühelos ist es Kai Meyer gelungen, das Tempo der Handlung noch einmal zu steigern. Die Handlung setzt genau da ein, wo sie im letzten Band geendet hat und der Einstieg in das neue Abenteuer Tariks ist auch nach längerer Zeit kein Problem. Wie auch beim Lesen des ersten Teils wurde ich sofort wieder in die Handlung eingesogen und hatte meine liebe Not, das Buch überhaupt wieder aus der Hand zu legen.