„Die Sternenfahrer von Catan“ katapultiert das „Die Siedler von Catan“-Spielprinzip in eine neue Dimension. Altbekannte Spielmechanismen werden mit interessanten Neuerungen gepaart, und liebevoll gestaltete Spielmaterialien regen zum Spielen an. Bei „Die Sternenfahrer von Catan“ findet sich der Spieler in der Rolle eines außerirdischen Volkes wieder, welches durch das Sammeln von Rohstoffen seine Kolonien erweitert, neue Raumschiffe baut und mit diesen die gefährliche Reise zu neuen Planetensystemen aufnimmt.

Spielvorbereitung

Jeder Spieler erhält für das Spiel die Figuren in seiner Farbe sowie ein Mutterschiff, welches später im Spiel als eine Art Würfel dient und zugleich durch zahlreiche Ausbauten ergänzt werden kann. Die Spielmaterialien werden neben dem Spielplan bereitgelegt, und eine der zwei Startaufstellungen (Anfänger- oder Fortgeschrittenenspiel) wird gewählt. Nachdem die Kolonien nach der Startaufstellung platziert wurden, kann das Spiel beginnen.

Spielablauf

Der Spielzug eines Spielers beginnt mit der Ertragsphase, in der mit zwei sechsseitigen Würfeln der Ertrag seiner Planeten ausgewürfelt wird. Es gibt wie bei „Die Siedler von Catan“ fünf Rohstoffarten, die auf Planeten produziert werden. Bei den „Sternenfahrern“ sind dies Treibstoff, Erz, Handelswaren, Carbon und Nahrung. Diese können für den Bau neuer Gebäude und den Ausbau des eigenen Mutterschiffs verwendet werden. Wird eine „7“ gewürfelt so fordert die Erde ihren Tribut (Rohstoffe), einen Räuber wie beim Basisspiel („Die Siedler von Catan“) gibt es jedoch nicht. Eine geringe Siegpunktzahl erlaubt es dem Spieler, zusätzliche Rohstoffe vom Nachschubstapel zu ziehen. Auch der Handel mit der Intergalaktischen Bank oder den Mitspielern ist bei diesem Spiel möglich.

Bauen und Handel geschehen in der zweiten Spielphase, die auf die Ertragsphase folgt. In der dritten und letzten Spielphase, der Flugphase, kommt das Mutterschiff zum Einsatz. Mit diesem wird die Geschwindigkeit der Schiffe in der Flotte eines Spielers ermittelt. Dabei kann es zu einer Begegnung kommen, die durch das Würfeln einer schwarzen Kugel ausgelöst wird. Fällt keine schwarze Kugel, dann bewegen sich die Schiffe in der Flotte um den ermittelten Wert. Diese Grundgeschwindigkeit kann zusätzlich durch das Ausstatten des Mutterschiffs mit Antrieben erhöht werden.

Kommt es zu einer Begegnung, ist diese vor einer für diesen Fall festgelegten Bewegung abzuhandeln. Bei einer Begegnung wird vom linken Nachbarn des Spielers eine Karte vom Begegnungsstapel gezogen, und von dieser Karte wird die aufgedruckte Frage vorgelesen, die vom Spieler eine Entscheidung fordert. Je nachdem wie sich der Spieler dann entscheidet, wird die Begegnung weiter nach Kartentext abgehandelt. Bei Begegnungen können ebenso kriegerische wie diplomatische Aktionen vorkommen. Eine Begegnung kann dem Spieler den Erwerb von Ruhmesringen ermöglichen. Ob nun mit oder ohne Begegnung kann ein Flug den Spieler in neue Planetensysteme führen, wo er dann neue Kolonien gründen kann, die ihn für das weitere Spiel mit Rohstoffen versorgen. Eine weitere Option sind Handelsniederlassungen, die auf den Heimatbasen eines der vier fremden Völker gegründet werden können und welche dem Spieler die Gunst des Volkes einbringen. Diese wird sich zum einen in begehrten Siegpunkten (für den ersten Spieler, der einen Handelsposten gründet) und zum anderen in Freundschaftskarten zeigen, die einen positiven Effekt auf das Spiel des Besitzers haben.

Spielziel

Das Spielziel bei „Die Sternenfahrer von Catan“ ist es, 15 Siegpunkte zu erlangen. Siegpunkte können im Spiel durch den Bau von Gebäuden, gesammelte Ruhmesringe und Kontakte zu den vier Völkern erlangt werden.

Fazit: Die „Sternenfahrer von Catan“ ist ein interessanter Ableger der „Catan“-Reihe. „Siedler“-Fans werden durch die Einbindung des „Siedler“-Spielprinzips ebenso auf ihre Kosten kommen wie Neulinge, für die das eigenständige Spiel einen Einblick in die „Siedler“-Welt geben kann. Schade ist, dass der modulare Spielfeldaufbau der vorangegangenen „Siedler“-Editionen nicht auch für dieses Spiel übernommen wurde. Dadurch erlangt das Spiel nicht die große Abwechslung, die Viele an den Spielen der Reihe schätzen. Ein kleiner Makel findet sich an der Konstruktion der Mutterschiffe, welche leider recht anfällig für Beschädigungen sind. Die aufwändig gestalteten Spielmaterialien sind jedoch optisch ansprechend, und der Almanach bietet ein Nachschlagewerk, welches viele Fragen schnell beantworten kann und die Regeln noch ausführlicher darstellt.