Trockene Fakten – die äußeren Werte:

Das Abenteuer „Die Rote Hand des Unheils“ umfasst stolze 144 (durchgehend farbige) Seiten, liegt in einer gebundenen Ausgabe vor und bringt eine Farbkarte für drei Begegnungen des Abenteuers mit. Die zahlreichen Abbildungen und Karten passen zur Handlung und bilden eine stimmungsvolle Ergänzung. Texte zum Vorlesen werden farblich und durch kursive Schreibweise deutlich hervorgehoben. Zur besseren Orientierung werden wichtige Abschnitte durch Schlagworte eingeleitet. Kästen mit Zusatzinformationen (etwa Anmerkungen der Autoren oder Anregungen für mögliche Abweichungen von der Abenteuerhandlung) geben insbesondere unerfahreneren Spielleitern eine sehr gute Hilfestellung. Insgesamt lässt sich zusammenfassen: Das Layout folgt dem hohen Wizards-of-the-Coast-Standard.

Um was geht es überhaupt? – zum Inhalt:

Richard Baker und James Jacobs präsentieren mit „Die Rote Hand des Unheils“ ein fünfteiliges Abenteuer für „Dungeons & Dragons“ in der Version 3.5. Ohne Details zu verraten und damit die Spannung zu verderben: Der Kriegsfürst Azarr Kul bedroht mit seiner Armee das dünnbesiedelte Elsirtal. Um die Bewohner zu retten, müssen die Helden unterschiedliche Missionen gegen den heranrückenden Feind unternehmen. Klares Ziel: die Bedrohung abwenden. Doch bis dahin ist es für die Helden ein weiter und gefährlicher Weg.

In der Einleitung werden dem Spielleiter auf 13 Seiten unter anderem die Hintergrundgeschichte, eine Übersicht über das Abenteuer, Einstiegsmöglichkeiten sowie Informationen über den Schauplatz – das Elsirtal – bereitgestellt. Danach folgen die fünf Teile des Abenteuers. Die Helden werden langsam in die Handlung verwickelt und stetig tiefer in die Ereignisse und Hintergründe verwickelt. Von Teil zu Teil steigt nicht nur die Gefährlichkeit der Gegner, vielmehr steigen auch die Ansprüche an die Helden. Ein Versagen kann dann schreckliche Konsequenzen haben. Abgeschlossen wird der Abenteuerband durch zwei Anhänge. Auf 15 Seiten werden die Werteblöcke und Beschreibungen für wichtige Personen und Monster des Abenteuers aufgeführt. Gerade einmal eine Seite wird für den zweiten Anhang und die neuen Talente und Gegenstände benötigt (sehr erfreulich, wie ich finde).

Zuckerbrot und Peitsche – Pro und Contra:

Vorweg: „Die Rote Hand des Unheils“ ist ein „D&D“-Abenteuer und daher sind Kämpfe ein wichtiger Bestandteil. Doch dieses Abenteuer bietet zusätzlich noch ausreichende Möglichkeiten für Interaktionen mit den unterschiedlichsten Akteuren. In Kombination mit den steigenden Herausforderungen, welche die Abenteuerhandlung bereithält, verspricht „Die Rote Hand des Unheils“ ausgiebigen Spielspaß. Die Einleitung – mit ihren Empfehlungen, Überblicken und Zusatzinformationen – ist eine gelungene Hilfestellung und macht das Abenteuer auch für unerfahrenere Spielleiter interessant.

In den jeweiligen Abschnitten sind die auftretenden Gegner sowie deren Anzahl oder auch ihr Verhalten beschrieben. Doch die zugehörigen Werteblöcke befinden sich im Anhang (oder dem „Monster-Handbuch“) und werden durch Angabe der Seitenzahl referenziert. Diese Variante trifft nicht ganz meinen Geschmack, da bei mehreren Gegnern das Hin- und Herblättern nicht ausbleibt. Hier dürfte sich etwas Aufwand bei der Vorbereitung (das Zusammenstellung der spielrelevanten Werte für eine Begegnung) für den Spielleiter während des Abenteuers auszahlen.

Fazit: „Die Rote Hand des Unheils“ ist ein von Feder&Schwert übersetztes und rundum gelungenes Abenteuer für „Dungeons & Dragons v.3.5“. Es hält ausgiebig Informationsmaterial für den Spielleiter bereit, um ihm und seinen Spielern mehrere spannende Spielrunden zu bieten. Die Handlung ermöglicht weit mehr als das einfache Monster-nach-Monster-Plätten und so kann ich einen genaueren Blick nur empfehlen.