Die magischen Städte 1: Sommer der Zwietracht

„Sommer der Zwietracht“ ist der Beginn eines neuen vierbändigen Fantasy-Zyklus mit dem Titel „Die magischen Städte“. Der Autor ist Daniel Abraham. Die Handlung spielt in einer nicht typischen Fantasy-Welt, und das macht den Roman zunächst schon einmal interessant.

von Thomas König

 

Die wichtigsten Orte in der Welt sind die Stadtstaaten, die als Sommerstädte bezeichnet werden. Sie sind die wirtschaftlichen Metropolen und dominieren die anderen Landstriche. Jeder Sommerstadt steht ein allmächtiger Khai vor. Er regiert nicht nur, sondern bestimmt auch die Höhe der Steuern und Zölle.

Der zweite wichtige Machtfaktor innerhalb der Stadt sind die Dichter. Sie haben es geschafft, Naturkräfte zu meistern und diese in menschliche Gestalt zu bannen. Diese heißen Andaten und werden von den Dichtern geführt. Dabei streben die Andaten nach Freiheit, und nur die Kraft der Dichter hält sie unter Kontrolle. Gelingt es einem Andaten, sich zu befreien, ist er für immer frei und kann nicht wieder gebannt werden.

Vor diesem Hintergrund spielt die Handlung des Romans. Schauplatz ist Saraykeht, eine der größten und wichtigsten Städte. Am Meer gelegen ist sie der Hauptumschlagsplatz des Handels vom Kontinent. Die Bewohner sind wohlhabend und genießen den Aufenthalt in der Stadt, die vom Zauberdichter Heshai und seinem Andaten Samenlos geschützt wird.

So geht Heshai seinem Tagwerk nach und unterrichtet dabei mehr schlecht als recht seinen Lehrling Maati. Als Heshai aber ein fremdländisches Mädchen von einer ungewollten Schwangerschaft erlösen will, da diese zu politischen Problemen führen könnte, geht einiges schief. Unvermittelt sieht sich Heshai größeren Herausforderungen gegenüber, und plötzlich sind da Gegner, wo er keine vermutet hat. Sein Andat drängt auf seine Freiheit und geht ein Bündnis mit den Feinden ein, und auch Maati erkennt, dass ihm eine andere Zukunft bestimmt ist.

Der Roman hebt sich durch seinen interessanten Hintergrund und die politische Struktur von dem bekannten Fantasy-Welten ab. Auch steht die Magie nicht im Mittelpunkt des Handelns der Personen und gehört nicht zum täglichen Leben der Bewohner. Sie ist vielmehr eine seltene, machtvolle Kraft. Eine schöne Abwechslung.

Leider vergisst der Autor bei der Schilderung der Welt und der faszinierenden Charakterstudien leider die Spannung. Zwar kann man der Handlung sehr gut folgen, und sie ist auch unterhaltsam, aber so richtig Spannung kommt nicht auf. Vielmehr wird viel Zeit für die Figuren und ihr Verhältnis verwendet. Dabei bleiben aber noch einige Dinge im Dunklen.

Fazit: „Sommer der Zwietracht“ gewinnt durch die Welt und die Form der Magie, doch für die nächsten drei Teile der Fantasy-Reihe erhoffe ich mir mehr Spannung, denn sonst sind die nächsten über tausend Seiten doch sehr langweilig.


Die magischen Städte 1: Sommer der Zwietracht
Fantasy-Roman
Daniel Abraham
Blanvalet 2007
ISBN: 978-3-442-24446-1
448 S., broschiert, deutsch
Preis: EUR 12,00

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