Die Legende der Terrarch I: Der Dämonengott

William King, bekannt für seine Gotrek-&-Felix-Romane, die in der „Warhammer“-Welt spielen, hat sich nun von dem „Warhammer“-Setting entfernt, bleibt aber dem Fantasy treu. Mit „Der Dämongott“ wandelt er zwar in neuen Welten, aber man erkennt noch immer den Stil seiner anderen Romane.

von Sebastian Thies

 

Lange hat man warten müssen, um mal wieder etwas von William King zu lesen. Bekannt für seine „Warhammer 40k“- und Fantasy-Romane (und hier insbesondere für Gotrek und Felix), hat William King jetzt seine eigene Fantasywelt erschaffen.

Eine Welt bevölkert von Menschen und Terrach. Die Terrach sind eine elfenähnliche Rasse, welche vor langer Zeit durch ein Portal auf die Welt der Menschen geflüchtet sind. Ihre eigene Welt hatten sie im Kampf verloren und nur wenige konnten sich in die neue Welt retten. Die Wenigen reichten jedoch aus, um die Herrschaft der Welt von den Dämonengöttern, welche die Menschen unterdrückten, zu übernehmen. Die Dämonen wurden damals vernichtet. So glaubte man jedenfalls.

In der langen Regentschaft der Terrach kam es aber zu Unstimmigkeiten untereinander, wie man mit den Menschen umgehen sollte und welche Rechte ihnen zustehen sollten. Aus diesem Streit entwickelten sich verschiedene Königreiche der Terrach, die nun kurz vor einem Bürgerkrieg stehen.

Mitten in dieser Welt lebt Rik, halb Mensch, halb Terrach. Er ist Mitglied einer Gruppe Fourageure (um was für eine Art Trupp es sich dabei handelt, wird nicht gesagt, Fourragère ist jedenfalls eine Auszeichnung zu Zeiten Napoleons), die an die Grenze versetzt wurden. Zusammen mit seinen Freunden Wiesel, Leon und dem Barbaren wartet er auf den wohl unvermeidlichen Bürgerkrieg, doch bekommen sie unter der Leitung des Terrach-Leutnants Sardec den Auftrag, einen Propheten und seine Anhänger in den Bergen auszuschalten. Gemeinsam mit einem Terrachmagier und mehreren Wyrm (Nachkommen der großen alten Drachen von der Heimatwelt der Terrach) machen sich also die Fourageure auf den Weg. Doch erweist sich der Auftrag als brisanter als erwartet.

Am Ziel angekommen müssen sie sich einem abtrünnigen Terrachmagier und einem Dämon stellen. Nach dem Kampf, der viele Opfer fordert, fallen Rik, Wiesel und dem Barbaren verbotene magische Bücher in die Hand, die dazu führen, dass sie sich in Abenteuern wiederfinden, die ihnen zwar Reichtum einbringen könnten, aber genauso schnell auch den Tod.

King schafft es hier eine spaßige und spannende Fantasygeschichte zu erzählen. Er gibt den Charakteren genug Zeit, damit sie sich entwickeln können, vergisst dabei aber nicht die Geschichte weiter nach vorne zu treiben. Das Buch ist von Anfang an fesselnd und man kann noch seinen alten Stil aus den „Warhammer Fantasy“-Romanen erkennen. Die Kampfsequenzen sind spannend erzählt und wissen zu fesseln. Auch schafft er es mal wieder, eine Fantasywelt zu erschaffen, die nicht wie ein schlechter Abklatsch einer anderen wirkt. Die Terrach, die zwar vom Äußeren den Elfen ähneln, haben mehrere Facetten und sind nicht so überaus Gut, sodass sie um einiges interessanter sind als ihre Verwandten in anderen Romanen.

Ebenfalls angenehm ist, dass es sich bei den Protagonisten des Romans nicht um die strahlenden Helden im Plattenpanzer handelt, sondern um den niederen Soldatenpöbel. Der einfache Soldat, dem keiner eine Träne nachweint, wenn er denn im Kampf fällt.

Fazit: Wer spannende und auch spaßige Fantasyliteratur lesen will, ist bei King genau richtig. In kürzester Zeit hat man den Roman verschlungen und eigentlich hinterlässt nichts einen faden Beigeschmack. Der erste Band macht eindeutig Lust auf mehr, insbesondere da abzusehen ist, dass noch einiges auf den Leser zukommen wird.


Die Legende der Terrarch I: Der Dämonengott
Fantasy-Roman
William King
Piper 2006
ISBN: 349275001X
512 S., Paperback, deutsch
Preis: EUR 14,90

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