Die Kinder des Träumers

Das Abenteuer „Die Kinder des Träumers“ bringt den Helden das Leben der Vraidosgläubigen und die Mysterien dieses Kults näher. Es ist 96 Seiten lang und im Schwarz-Weiß-Druck.

von Thomas König

 

Die Abenteurer befinden sich in Deorstead. Dort treffen sie auf den jungen Rangard, den sie entkräftet auf der Straße finden. Ein Schwertkämpfer trachtet ihm nach dem Leben. Doch das ist nicht die einzige Seltsamkeit. Es gibt weitere Rätsel um Rangard, die entschlüsselt werden müssen.

Die Helden sollten sich entschließen, Rangard weiter zu beschützen, und werden so Gäste des Vraidosgemeinde. Dabei lernen sie den Tagesablauf der Priester kennen. Bei einer Weihe von drei neuen Priestern kommen sie dem Weisheitsgott sehr nahe. Sie können in persönlicher Versenkung seine Mysterien erfahren.

Im weiteren Verlauf müssen die Helden neben den drei Schlüsseln, die Rangard von seinem Onkel erhalten hat, auch noch die anderen finden, denn nur so lässt sich die ganze Wahrheit erfahren. Es gibt viele Geheimnisse in der Glaubensgemeinschaft und nur, wenn die Helden alle lösen können, sind sie bereit für den kosmischen Kampf am Ende.

Das Abenteuer „Die Kinder des Träumers“ richtet sich schon an den erfahrenen Spielleiter. Es gibt zwar durch die Weihezeremonie einen halbwegs vorgegebenen Ablauf, aber die Helden können sich frei bewegen. Dazu ist das dritte Kapitel „Spurensuche“ sehr gut geeignet. Hier befinden sich weitere Möglichkeiten für die Helden, an Informationen zu kommen. Es besteht keine Notwendigkeit, diese Handlungen auszuspielen. Die Helden müssten auch ohne sie klarkommen, doch dienen sie der Verbesserung der Atmosphäre.

Im Anhang befindet sich eine Beschreibung von Aelfrodstor, dem Haus des Glaubensgemeinschaft. Die unterschiedlichen Schriften und Bücher, die die Abenteurer während ihrer Suche zu Rate ziehen können, sind dort aufgeführt. Die Nichtspielerfiguren werden ausführlich beschrieben, ebenso wie der Vraidoskult. Sehr schön und umfangreich ist die Sammlung mit den Handouts. Dabei ist der Schnittplan für den Bilderwürfel sehr gelungen.

Das Titelbild von Werner Öckl gefällt genauso wie die Illustrationen im Inneren des Bandes. Der Text ist gut zu lesen. Alle besonderen Informationen stehen in Kästen am Rande. Der Bodenplan von Aelfrodstor ist sehr schön.

Fazit: Im Abenteuer „Die Kinder des Träumers“ werden die Helden vor das Problem gestellt, dass die meisten Nichtspielerfiguren gegen sie sind. Fast alle Mitglieder der Glaubensgemeinschaft empfinden sie und Rangard als Eindringlinge und Fremde, die sich nicht in ihre Glaubensangelegenheiten einmischen sollen. Das ist der Reiz, den dieses Abenteuer ausmacht, wie auch die Tatsache, dass einmal mehr nicht der Kampf im Vordergrund steht, sondern die Suche und das Überlegen.


Die Kinder des Träumers
Abenteuer
Gerd Hupperich
Pegasus Spiele 1998
ISBN: 3-930635-24-0
96 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 4,95 (früher EUR 12,95)

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