„Kommen Sie, kommen Sie und hören Sie die seltsam anrührende Geschichte von Miss Finch, ...“ so beginnt der Klappentext auf der Rückseite des Buches. Was der Klappentext verspricht, wird vom Inhalt des Buches mehr als nur gehalten. Im Inneren des edlen Hardcovers (mattschwarz mit glänzender weißer Schrift und schwarzen Glanzelementen) findet sich die virtuos in mit Wasserfarbe kolorierten Bleistiftzeichnungen erzählte Geschichte um Miss Finch.

Dieser sehr interessante Zeichenstil gibt dem Buch eine unverwechselbare Atmosphäre. Während des Lesens fragt man sich immer wieder, ob sich so etwas wirklich begeben hat (zumindest bis zu einem gewissen Punkt der Geschichte) oder ob es sich um pure Fiktion handelt. Denn im Prinzip handelt es sich ja alles in allem nur um einen (Achtung: kleiner Spoiler) „ganz normalen“ Zirkusbesuch an einem verregneten Abend in London, den besagte Miss Finch mit einigen Bekannten macht.

Wie schon oben geschrieben, bin ich von der Geschichte und ihrer zeichnerischen Umsetzung schlichtweg begeistert. Der Comic entwickelt auf einigen Seiten eine wirklich beklemmende Atomsphäre, nur um diese ein paar Panels weiter wieder humoristisch aufzulösen. Der Spannungsbogen wird gut gehalten, da man nie weiß, was als nächstes passieren wird und das Ende wirklich etwas Besonderes ist, das ich nach dem Verlauf des Comics so nicht erwartet hätte.

Fazit: „Die ganze WAHRHEIT über den FALL der VERSCHWUNDENEN MISS FINCH“ ist einer der besten Comics dieser Art, die ich bisher gelesen habe. Hier wechseln sich beklemmende Momente mit lustigen Bildern ab, und das unvorhersehbare Ende macht den Comic noch einmal eine Spur besser. Auch jetzt nach dem Lesen des Comics frage ich mich immer noch, ob es sich um eine wahre Geschichte oder Fiktion handelt – und das ist genau der Effekt, der von der Geschichte erzielt werden soll.