Die Fährte der Eloxima

Der zweite Abenteuerband für das „Perry Rhodan“-Rollenspiel und zugleich die zweite Episode der vierteiligen „Sternenwächter“-Kampagne aus der Feder von Rainer Nagel bringt Spielerfiguren der Grade 2 bis 4 im Anschluss an die Ereignisse rund um die „Kinder der BASIS“ auf die Spur der Galactic Guardians, die einen Biowissenschaftler vom Planeten Shourmager entführt haben. Welches Spiel treibt die ominöse galaktische Verbrecherorganisation?

von Tharean

 

Zum Inhalt

Gegen Ende des ersten Abenteuers der Kampagne hatte sich herausgestellt, dass die geheimnisvollen Galactic Guardians im Laufe der letzten Zeit ein besonderes Interesse an Biotechnologie entwickelt haben, doch die Spur ihres Eloxima-Raumschiffes hatte sich im All verloren. Durch ihre Verbindungen zur USO erfahren die Spielerfiguren einige Zeit später, dass der berühmte Wissenschaftler Tule-Kats auf dem Dschungelplaneten Shourmager verschwunden ist, wo er sich zu einem Jagdausflug aufgehalten hatte. Da die Guardians bereits zuvor bei Überfällen auf Forschungsstätten zur Biotechnologie gesichtet worden waren, liegt der Verdacht nahe, sie könnten auch hier ihre Finger im Spiel haben. Die Helden schiffen sich nach Shourmager ein, um dort undercover Informationen über den Verbleib von Tule-Kats zu sammeln. Dabei stoßen sie erneut auf ein Eloxima-Schiff und finden zudem Hinweise, die sie zum Aufenthaltsort von Tule-Kats bringen. Doch dort erwartet sie eine Überraschung...

The Good

Wie „Kinder der BASIS“ ist auch „Die Fährte der Eloxima“ ein wirklich einsteigerfreundliches Abenteuer. Autor Rainer Nagel gibt sich erneut viel Mühe, alle Szenen inklusive Hintergrundinformationen ausführlich zu beschreiben. Für den Spielleiter bleibt also kaum noch Arbeit, denn neben schönem Kartenmaterial, zahlreichen NSC-Beschreibungen und diversen Infokästen etwa zu den Eloxima-Raumern, den Galactic Guardians, Sternensystemen und ähnlichem werden auch sämtliche anfallenden Prüf- und Widerstandswürfe aufgelistet.

Diesmal ist zwar potenziell mehr Action angesagt als noch im Vorgängerband, doch Spieler, die lieber auf soziale Interaktion und planvolles Agieren bauen, werden auch hier auf mannigfaltige Weise belohnt. Das Abenteuer bleibt damit dem Geist des „Perry Rhodan“-Universums treu, in dem ebenfalls nur selten Waffengewalt die Lösung eines Problems darstellt. Dazu tragen nicht zuletzt die diversen NSC bei, die keineswegs nur schwarz oder weiß gezeichnet sind, sondern eigene Ziele verfolgen, die sich mit denen der Spieler in Deckung bringen lassen, wenn die Spieler es geschickt anstellen.

Sehr gut hat mir die farbige Doppelseite im Inneren des Bandes gefallen. Zwar ist der abgebildete Planet Shourmager nur sehr oberflächlich beschrieben (und eine Maßstabsangabe fehlt obendrein) und die Abbildung der SHREKKAR dient auch eher Illustrationszwecken, als dass sie besonders hilfreichs fürs Spiel wäre, doch die Idee an sich sollte auf jeden Fall beibehalten – und künftig noch besser genutzt – werden.

The Bad

Viel gibt es nicht zu meckern. Das Problem des ausufernden „Perry Rhodan“-Universums, das eigentlich ein immenses Vorwissen verlangt, will man in all seinen Facetten in ihm spielen, wurde bereits von mir in der letzten Rezension angesprochen. Die Innenillustrationen sind auch nach wie vor eher von durchschnittlicher Qualität. Und, na ja, die farbige Doppelseite hätte etwas besser genutzt werden können – das sagte ich bereits.

Der zweite Teil des Abenteuers erinnert mich ein bisschen zu sehr an „Stargate“ – nicht wegen der Sternentore, sondern wegen der ägyptischen Mythologie. Irgendwie ist mir das mittlerweile zu oft wiedergekäut worden, ein wenig mehr Fantasie hätte nicht geschadet. Zudem fehlt meines Erachtens ein bisschen das „große Finale“. Von „Wortduellen“ und „Enthüllungen“ ist die Rede – etwas unspektakulär für eine Space Opera wie „Perry Rhodan“. Hier bedarf es einiges Geschicks durch den Spielleiter, um das Ganze statt mit einem Sturm nicht mit einem lauen Lüftchen enden zu lassen.

The Ugly

Auf Shourmager können sich die Spielerfiguren eines Gurs, einer riesigen Kampfechse, bedienen, um ihren Gegnern eine lustige Überraschung zu bereiten. Diese Biester sind, offen gesagt, echt hardcore. Niemand sollte es sich entgehen lassen, solch einen Giganten in einem geschlossenen Raum einer Handvoll Galactic Guardians auf den Hals zu hetzen. Hehehe...

Fazit: „Die Fährte der Eloxima“ kann als gelungene zweite Episode der „Sternenwächter“-Kampagne angesehen werden. Persönlich fand ich „Kinder der BASIS“ zwar besser, aber das mag vor allem an den Settings liegen (dort ein Gefängniskomplex und eine Raumstation, hier eine Dschungelwelt und ein Hinterwäldlerplanet). Wer Spaß an Science-Fiction-Abenteuern mit reichlich Anleihen aus anderen Genres hat, der kann sich jedenfalls guten Gewissens auf „Die Fährte der Eloxima“ setzen.

PS: Zahlreiche Handouts zu dem Abenteuer gibt es zum Download unter www.dorifer.com, darunter auch eine vierfarbige Werbebroschüre des „Jagdclub Drachenblut“ auf Shourmager (die allerdings eher Fan-made-Charme versprüht... ;-) ).

Die Fährte der Eloxima Abenteuer Rainer Nagel VF&SF-Spiele (edition DORIFER) 2005 ISBN: 3-924714-28-2 80 S., Softcover, deutsch Preis: EUR 12,95 bei amazon.de bestellen

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