Die dunklen Welten 1 – Sebastian

Mit „Sebastian“ beginnt die Autorin Anne Bishop ihren neuen Zyklus um „Die dunklen Welten“. Im Mittelpunkt steht der gleichnamige Inkubus, der erkennen muss, dass er seine dem Untergang geweihte Welt retten kann. Nun muss er sich entscheiden, ob er dieses auch machen will.

von Thomas König

 

 

Die Handlung spielt auf der Welt Ephemera. Diese ist in einem ständigen Wandel und passt sich den Wünschen und Sehnsüchten der Bewohner an. Dabei liegt die Macht dazu in der Hand einiger weniger Landschafferinnen, die den Wandel kontrollieren und so eigene Länder formen können.

Eine von ihnen ist Belladonna. Sie gehört zu den mächtigsten Landschafferinnen und hat mit dem Sündenpfuhl einen interessanten Ort erschaffen. In ihm wird es nie Tag, und es wird die Erfüllung aller Laster angeboten. Der Sündenpfuhl ist  die Heimat des Inkubus Sebastian, der nach einer nicht sonderlich schönen Kindheit hier sein Zuhause gefunden hat. Er genießt sein dekadentes Leben und könnte eigentlich immer so weitermachen, wenn nicht plötzlich die Welt bedroht würde.

Zunächst werden zwei Leichen gefunden – und dann scheint sich die Landschaft zu verändern. Auch taucht das verführerische Mädchen Lynnea auf. Sebastian findet Gefallen an ihr und wird abgelenkt. Doch schließlich erkennt er die Gefahr. Der so genannte Weltenfresser wurde wieder freigelassen und versucht erneut, die Welt nach seinen Wünschen zu verwandeln. Es gibt nur eine Chancen, dass zu verhindern. Aber dazu muss Sebastian seine Macht als Halbdämon annehmen und seine aufkeimende Liebe zu Lynnea aufs Spiel setzen.

Der Roman ist interessant geschrieben. Zum einen wird eine außergewöhnliche Welt geschildert, die sich beständig ändert und, so solange es die Wächter zulassen, immer wieder anders ist. Die beiden Hauptfiguren sind sehr gut charakterisiert und entwickeln sich im Laufe des Romans immer weiter. Dabei wirkt Sebastian nicht wie ein klassischer Dämon, sondern eher wie ein Mitglied eines anderen Volkes beziehungsweise einer anderen Rasse. Auch der Wandel vom dekadenten zum verantwortungsbewussten „Menschen“ ist gut geschildert und schlüssig.

Fazit: „Sebastian“ ist ein lesenswerter Start in den neuen Zyklus. Er baut die Spannung recht langsam auf, doch auf den letzten Seiten kommt die Handlung richtig in Fahrt, und man kann das Buch nur noch schwerlich aus der Hand legen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


Die dunklen Welten 1: Sebastian
Fantasy-Roman
Anne Bishop
Heyne 2007
ISBN: 978-3-453-53272-4
528 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 9,95

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