Diese Erweiterung zum „D&D Miniature Game“ greift das Motto Unterwelt/Untereich auf und bringt 60 neue Sammel- und Spielfiguren aus der „D&D“-Spielwelt mit.

Zur Erinnerung: Bei dem „D&D Miniature Game“ baut man sich eine Warband (Armee) aus seinen Figuren auf. Dazu hat man vier Fraktionen zur Auswahl: a) Rechtschaffen-Gute (sie beschützen die Schwachen und Hilflosen), b) Chaotisch-Gute (chaotisch-gute Helden klauen auch schon mal einem Händler, ein Brot um es den Armen zu geben), c) Rechtschaffen-Böse (sie tun zwar Böses, haben aber einen Ehrenkodex), d) Chaotisch-Böse (das Böse schlechthin). Es gibt verschiedene Gründe zu kämpfen. Die einen suchen Ruhm und Ehre in der Schlacht, die nächsten möchten Chaos stiften oder sich der Macht des Bösen entgegenstellen. Wenn ihr dazu mehr wissen möchtet, schaut euch doch die anderen Rezensionen zum „D&D Miniature Game“ an.

Die Booster sind mit Kreaturen der Unterwelt verziert. Entweder prangt eine finster dreinblickende Mumie, ein Flammendämon oder ein kampfbereites Spinnenwesen der Drow (Dunkelelfen) auf dem Karton. Jedes Booster enthält acht zufällige Figuren, wobei die Einteilung der Seltenheitsstufen aus den Vorgängerserien (wie „War Drums“, „War of the Dragon Queen“) beibehalten wird. Diese teilt die Figuren in Commons (sehr häufige), Uncommons (weniger häufige) und Rares (seltene) ein. Insgesamt gibt es 24 Rare-Figuren, die ganz besondere Monster oder Helden darstellen. Vier seltene Figuren haben zwei Varianten von Statuskarten: eine normale und eine epische Variante. Die epische Version ist meist mächtiger als die normale und verfügt über besondere Eigenschaften.

Auch bleibt man der Devise treu, bekannte Charaktere aus der „Dunkelelfen“-Romanserie von R. A. Salvatore, dem Schöpfer der legendären Figur Drizzt Do’Urden, auftauchen zu lassen. Diesmal wartet „Brunor Battlehammer“ darauf, von euch entdeckt zu werden. Dieser tapfere Zwergenkönig ist der Ziehvater von Wulgar dem Barbaren und ein guter Freund des Dunkelelfen Drizzt Do’Urden. Letztere Figur gibt es übrigens im „The Legend of Drizzt Szenario Pack“.

Als weitere Aushängeschilder dieses Erweiterungssets sind zwei kleine, aber außergewöhnliche Figuren zu nennen: ein Wildschwein und ein Dämonisches Pferd. Diese Figuren sind Reittiere, für welche man den Reiter selbst bestimmen kann. Eines dieser Reittiere ist ein Wildschwein, wird als „Thundertusk Boar“ bezeichnet (LE = Rechtschaffen Gut) und ist für einen zwergischen Reiter eurer Wahl bestimmt. Diese Figur sieht nicht nur klasse aus, sondern kann auch was! Mit dem „Vergeltungsschlag“ kann man nämlich noch ein letztes Mal angreifen, bevor dieses Schwein in die ewigen Jagdgründe eingeht. Das dämonische Pferd, die „Nightmare“ (LE = Rechtschaffen Böse), dagegen ist in Flammen gehüllt und bestens als Reittier für einen richtig bösen Anführer oder Fernkämpfer geeignet.

Um „Desert of Desolation“ zu spielen, braucht man zusätzlich noch die Regeln, die man auf der Homepage des Herstellers (www.wizards.com) findet, einen W20 (einen 20-seitigen Würfel) und einen Spielplan (beispielsweise in Form von separat erhältlichen „Dungeon Tiles“). Oder man kauft sich ein Starterset aus dem „War Drums“-Set, in dem alles drin ist, was man zum Spielen braucht! Benötigte Sonderregeln findet man direkt auf der Rückseite der Checkliste, welche in jedem Booster zu finden ist.

Das Spiel ist ürbigens auch für Rollenspieler empfehlenswert, denn es enthält erstklassige Miniaturen, die einen Spielabend bereichern. Ebenso wird die Arbeit des Meisters erleichtert: Statt im Monsterhandbuch zu suchen, kann man direkt die Rückseite der Statuskarte nutzen. Dort sind die Rollenspielwerte der einzelnen Kreaturen und Helden vermerkt.

Fazit: „Desert of Desolation“ ist ein gelungenes Set. Zielten die letzten Erweiterungen mehr auf Spieler der Bösen ab, so ist das Set „Destert of Desolation“ wieder darum bemüht, einen Ausgleich zu schaffen. Bei Probespielen herrschte eine Ausgewogenheit zwischen den einzelnen Armeen. Auch handwerklich gibt es nichts zu meckern. Die neuen Figuren sind besser verarbeitet und bemalt, als noch ihre Brüder aus früheren Sets. Außerdem wurde ein stabileres Material verwendet, sodass einzelne Teile, wie Schwerter oder Arme, nicht mehr verbiegen. Auch die Verpackung der Figuren ist besser: So sind kleine Teile nochmals extra eingepackt, um Schäden beim Transport zu verhindern.