Im Mittelpunkt der Handlung steht der Sucher Tjeri ke Vanamee, der schon in den anderen Romanen der Autorin aufgetaucht ist, aber dort nicht die richtige Beachtung gefunden hat. Nun ist ihm ein eigener Band gewidmet.

Tjeri gelingt es, eine Lehrstelle beim besten Sucher des Reiches zu erhalten. Udiko ist in der Folge nicht nur sein Meister, sondern auch sein väterlicher Freund. Doch irgendwann endet auch die schönste und abwechslungsreichste Lehrzeit. Tjeri wird nach seiner erfolgreich absolvierten Meisterprüfung mit Merwyn und Joelle in das ferne Nerada geschickt.

Joelle kennt Tjeri bereits aus seiner Lehrzeit. Aber Merwyn gelingt es nicht, zu ihm ein vernünftiges Verhältnis auszubauen. Was keiner von den beiden weiß, und auch nicht wissen soll, ist, dass Tjeri bereits einen Auftrag hat. Er soll eine geheimnisvolle Silberschale finden. Joelle zuliebe nimmt er noch eine weitere Suche an und soll herausfinden, was aus ihrer Schwester geworden ist, die von der Luftgilde entführt wurde.

Tjeri gelingt es, eine Spur zu finden, die ihn schließlich in die Burg der Regentin führt. Doch dort lauern noch weitere Gefahren auf ihn. Verschwörer haben die Macht übernommen und sind bereit, bei der Verfolgung ihrer Ziele auch Menschenleben zu opfern. Doch unerwartet bekommt Tjeri Hilfe von den Halbmenschen, die er immer mit Respekt behandelt hat, im Gegensatz zu den anderen Menschen.

Man muss Tjeri einfach lieben. Er ist ein cleverer Wassermensch, der alles mit Humor nimmt. Zufällig entdeckt er seine Berufung zum Sucher und beginnt so seine ungewöhnliche Lehrzeit. Hinzu kommt, dass der Part mit Tjeri in der Ich-Form geschrieben wurde und man sich somit noch schneller mit ihm identifiziert. So ist man sehr schnell dabei mitzufiebern.

Vorteilhaft ist auch sein positives Verhältnis zu den Halbmenschen, denen in diesem Roman mehr Raum gegeben wird, als in den anderen, die auf der Welt spielen. Hinzu kommt mit der Katzenfrau Mi’raela eine interessante Figur.

Sehr gut ist der Autorin die Charakterentwicklung gelungen. Dabei werden auch die unterschiedlichen Verhältnisse der Figuren untereinander sehr gut beschrieben. Zuletzt gefällt die interessante Welt, die durch diesen Roman um eine weitere Facette reicher geworden ist.

Fazit: „Der Sucher“ ist ein sehr gut und flüssig zu lesender Roman. Er erzählt eine sehr gute Geschichte, die ruhig etwas länger hätte sein können, und Lust auf weitere Bücher macht, die auf der Welt der Autorin spielen.