Der Seher von Prioresse sah drei große Gefahren für Alba voraus: die Bestie aus der Wildnis, den toten Riesen und den Schatten unter den Bergen. Die Bedeutung dieser Aussage ist weiterhin unklar, aber trotzdem ist die Zeit gekommen, sich damit zu beschäftigen und sich der machtvollen Reliquien der Vergangenheit zu erinnern. Mit ihnen will man sich gegen dämonische Mächte und andere übernatürliche Gegner bewaffnen. Eine dieser Reliquien ist der Stab der drei Jahreszeiten, mit dem der Heilige Esbern vormals im Süden Albas Ungeheuer vertrieb und ausmerzte.

So führt die Spur in das idyllische Dorf Arkendale, und die Helden werden sich auf den Weg dorthin machen. Schließlich wurde dort vor Jahrhunderten ein Kloster von einem Erdrutsch verschüttet, und der letzte Abt sollte der Hüter der gesuchten Reliquie sein.

Doch im Dorf begegnet man den Helden mit Misstrauen. Schön häufiger kamen Abenteurer in den Ort und haben sich auf die Suche nach dem großen Schatz gemacht. Vor einer Generation hat dabei eine Gruppe etwas gestört, was man besser nicht geweckt hätte. So kamen nicht die Abenteurer zu Schaden, sondern das ganze Dorf musste leiden, bis der Einstieg versiegelt wurde.

An dem Siegel werden sich die wackeren Helden nicht stören und sich den Gefahren der Unterwelt stellen. Doch vorher sollten sie im Dorf herausfinden, wem sie vertrauen können und wer ihnen eventuell in den Rücken fallen könnte.

Das Abenteuer richtet sich an erfahrene Spieler und Spielleiter und ist auch so aufgebaut. Es bietet viel Raum und nimmt die Spieler nicht an die Hand. Diese können sich frei bewegen und in dem Ort Erkundigungen einziehen. Der größte Teil des Abenteuers besteht aber aus einem umfangreichen Dungeon. So bekommt der Spielleiter eigentlich alles geliefert, was man von einem guten Abenteuer erwartet. So gibt es ausgearbeitete Orte und Nichtspielercharaktere, über deren Motive man auch etwas erfährt.

So kann man sich als Spieler richtig ausleben und in der eigenen Rolle aufgehen, wenn man möchte, und dabei gerät das umfangreiche Dungeon in den Hintergrund.

Sehr schön ist, dass das Abenteuer nicht in einem großen inhaltlichen Zusammenhang zu anderen Abenteuer steht bzw. Teil einer Kampagne ist. Es gibt zwar lose Zusammenhänge, doch die kann man auch außer Acht lassen. So kann man das Abenteuer eigentlich zu jeder Zeit einbauen und bei Bedarf auch in andere Welten verlagern.

Der Text ist zweispaltig, und das Layout ist wie bei allen anderen Produkten von „Midgard“. Der schwarz-weiße Druck ist gut zu lesen und wird durch einige Illustrationen aufgelockert. Die Karten, insbesondere für das Dungeon, sind gut.

Mit dem Abenteuer erhält der Spielleiter auch einen umfangreichen Spielleiterschirm. In ihm sind unterschiedliche Tabellen aufgeführt, die Auskunft über kritischen Schaden geben, kritischen Erfolg bei der Abwehr und beim Zauber, kritische Fehler beim Angriff, Abwehr und Zauber, Ablauf eines gezielten Hiebes, Ablauf eines Handgemenges, Fortbewegung pro Runde, Abwehr mit Verteidigungswaffen, Schaden und Verletzungen durch Stürze, Schießen auf sehr kleine Ziele, Haltbarkeit von Gegenständen und einige weitere Informationen. Auf der Vorderseite befindet sich eine für „Midgard“ typische Landschaft mit Helden und Gegner.

Fazit: „Der Stab der drei Jahreszeiten“ bietet eigentlich alles, was man sich für ein Abenteuer wünscht, und lässt sich gut in eine Kampagne einbauen. Insbesondere für Spieler, die nicht mehr so häufig zum Spielen kommen, ist dieses Abenteuer sehr gut geeignet, da es in sich abgeschlossen ist.