Die Helden befinden sich aus irgendeinem Grund in KanThaiPan. Dort werden sie auf offener Straße angesprochen und zum Abendessen eingeladen. Während des Essens bittet sie die Hausherrin, zu einem Bergkloster zu reisen. Ihr Mann, der Koch LiCho, gehört zu einer Delegation des Fürsten ToraOkame. Im Bergkloster sollte das bevorstehende Ahnenfest vorbereitet werden. Die Zeit drängt, denn ToraOkame könnte seine SaMurai ausschicken und das Kloster dem Erdbodengleich machen.

Die Reise zum Kloster wird nicht weiter ausgeführt und stellt somit kein Probleme für die Helden dar. Sicherlich kann man als Spielleiter hier noch seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen.

Im Kloster haben sich sehr seltsame Dinge ereignet. Ein kleiner Fehler hat eine große Wirkung und neben den Mönchen gibt es noch andere fremdartige Bewohner, gegen die die Helden bestehen müssen.

Der größte Teil des Abenteuers wird von der Beschreibung des Klosters eingenommen. Mithilfe eines sehr guten Bodenplans ist jeder Raum zu finden und es gibt ausführliche Beschreibungen mit viele interessanten Details. Außerdem gibt es zu jedem Raum einen Vorlesetext in einem Kasten.

Des Weiteren gibt es im Anhang ein Kapitel „Fremdlinge im Kloster“, das dem Spielleiter Anregungen und Hinweise geben soll, wie sich die Klosterbewohner verhalten, wenn sie auf Helden treffen. Die Ausführungen sind sehr umfangreich, doch ich bin mir sicher, dass meine Gruppe noch einen anderen Weg finden wird.

Ein weiteres Kapitel im Anhang beschäftigt sich mit „DsingMing – Das Jahresfest der Reinen Klarheit“. Hier werden die anderen Rahmenhandlungen, insbesondere die des Fürsten ToraOkame vorgestellt.

Die ausführliche Beschreibung aller Nichtspielercharaktere komplettiert den umfangreichen Anhang.

Das Titelbild zeigt einen schwarzen Adepten im Kampf gegen einen Kämpfer (vielleicht einen der Helden). Um die beiden herum ist das Kloster schon in Flammen aufgegangen. Der Text ist gut zu lesen und gut strukturiert. Leider fehlt ein Inhaltsverzeichnis. Die wenigen Illustrationen gefallen, doch haben sie einen unterschiedlichen Stil. Die Bodenpläne sind sehr schön.

Das Abenteuer „Der Ruf des Roten Raben“ lässt sich sehr gut mit dem offiziellen Midgard-Abenteuer „KuriAnat – Das schwarze Herz“ kombinieren. Das Wissen aus der Kulturenbox „Unter dem Schirm des Jadekaisers“ wäre von Vorteil.

Fazit: Das Abenteuer hat mir sehr gut gefallen, da es von beiden Typen von Abenteuergruppen, den Dungeonprüglern oder aber den Interaktiven, gespielt werden kann. Der Aufbau, zunächst die Beschreibung der Örtlichkeiten und dann die weiteren Ausführungen ohne eine vorgegebene Reihenfolge von Ereignissen, erleichtert dies. Bleibt eigentlich nur eine Frage offen. Warum heißt das Abenteuer „Der Ruf des Roten Raben“? Findet es selbst heraus, denn dafür gibt es Bonusabenteuerpunkte!