Der Kristall von Al'Zul 4: Am Finsterquell

Nach dem Tod eines Gefährten müssen die anderen vor den Häschern durch die finsteren Wälder der Wildermark fliehen. Und der geschlagene Feind sinnt auf Rache und hetzt diese immer weiter. Als die Bedrohung groß und der Zusammenhalt wichtig ist, spielt einer der Gefährten sein eigenes Spiel und bringt damit die gesamte Gruppe in Gefahr.

von Ansgar Imme

 

Die vierte Novelle, mit der sich die Serie dem Ende nähert, stammt von Gernot Vallendar, der bisher nicht mit Beiträgen in der Welt des „Schwarzen Auges“ auffiel und seine Premiere feiert. Auch er hat etwa 60 Seiten für den Inhalt zur Verfügung, der durch die Übersichtskarte und den Anhang mit Erklärung von Begriffen ergänzt wird.

Der Inhalt

Wie schon in den Bänden zuvor, erfährt man auch dieses Mal im Prolog ein wenig mehr den zum Tode Verurteilten. Hier spricht er mit der Magierin Chandra, die ihn zu kennen scheint. Man erfährt, dass er als aufrechter Streiter gilt, der aber eine Gruppe Pilger überfallen hat.

Die Gruppe um die Magierin Chandra befindet sich unterdessen auf der Flucht vor den Schergen Yargons und muss zugleich mit dem Verlust der Thorwalerin Swanja fertigwerden. Deren Tod führt zu den ersten größeren Streitereien innerhalb der Gruppe, die den Zusammenhalt zu sprengen drohen.

Während die Gefährten so heimlich wie möglich über Puleth gen Gut Blauenfurt reisen, trifft sich einer aus der Gruppe im Verborgenen wiederholt mit einem düsteren Druiden, der ganz eigene Pläne hat. Während er sich wieder einmal auf den Weg macht, um den Druiden zu treffen, steht er plötzlich dem Schwarzmagier Yargon gegenüber und ist gezwungen, seine Kameraden zu hintergehen. Als es schließlich auch noch mit Yargons Schergen zum Kampf kommt, ist nicht klar, auf welcher Seite der Verräter steht und wie der Kampf ausgeht.

Kritik

Nachdem die ersten drei Bände von Autoren stammten, die schon größere Schreiberfahrung oder zumindest Veröffentlichungen hatten, ist mit Gernot Vallendar ein Neuling an der Reihe. Und man merkt, dass hier einfach noch gewisse Schreiberfahrungen fehlen. Im Gegensatz zu den anderen drei Bänden läuft alles nicht so rund, die Geschichte lässt sich nicht so einfach und schnell „runterlesen“, wie die anderen.

Hinzu kommt, dass Vallendar eine eher langweilige Passage in der Novellenreihe abbekommen hat, die einen als Leser nicht wirklich vom Stuhl reißt. Zwar erfährt man die Ereignisse dieses Mal aus der Sicht des Halbelfen Elon, der zudem auch einige Geheimnisse birgt und Ereignisse aus der Vergangenheit klärt, aber so richtig Spannung kommt trotzdem nicht auf. Vielleicht liegt dies auch an der sehr schnörkellosen Handlung und dem eher farblosen Charakter Elons, der schon in den Vorbänden eine der farbloseren Figuren war. Seine Gedankengänge langweilen eher, als dass sie Spannung erzeugen. Die anderen Charaktere sind aber wenigstens wie in den Vorbänden gut getroffen, sodass man keinen Unterschied durch die verschiedenen Autoren merkt.

Fazit: Ohne diesen Band wäre man in der Novellenreihe aufgeschmissen, da er ja die Handlung weiterführt. Im Vergleich zu den bisherigen Bänden fällt er aber ab. Hier schmerzen die 5 Euro pro Band und damit insgesamt 25 Euro für etwa 300 Seiten. Will man die Serie zu Ende verfolgen, muss man diese aber investieren.


Der Kristall von Al'Zul 4: Am Finsterquell
Rollenspiel-Roman
Gernot Vallendar
Fantasy Productions 2008
ISBN: 3890642349
63 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 5,00

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