Der goldene Kompass

„Der goldene Kompass“ ist das Spiel zum Buch und zum Film, der Ende des Jahres in die Kinos kommt. Vorlage ist der erste gleichnamige Band der Trilogie „His Dark Material“ des britischen Schriftstellers Philip Pullmann. Nun ist bei Kosmos die Umsetzung als Brettspiel erschienen.

von Thomas König

 

 

Das Buch erzählt die Geschichte der Oxford-Schülerin Lyra. Sie lebt im Jordan College mit ihrem Dæmon Pantalaimon, dabei handelt es sich um sprechende Wesen in Tiergestalt, die integraler Bestandteil eines jeden Menschen sind.

Als ihr Onkel Lord Asriel, ein führender Forscher, zu Besuch kommt, erfährt sie, dass es in der Nähe des Polarkreises zu seltsamen Ereignissen kommt. Außerdem verschwinden immer mehr Kinder aus Lyras Umgebung. Als auch ihr Freund Roger verschwindet, macht sie sich auf die gefahrvolle Reise in den hohen Norden. Dabei begleitet sie ihr Dæmon, der aber immer wieder verschwindet, da er die Freiheit und Ungebundenheit liebt. Eine Hilfe ist ihr außerdem der titelgebende goldene Kompass.

Ihr Gegner ist die zwielichtige Oblationsbehörde, welche die Kinder verschleppt und in den Norden gebracht hat.
Das ist die literarische Grundlage für das Spiel.

Der Spielplan stellt den langen und gefahrvollen Weg vom gemütlichen Oxford-College zum Polarkreis dar. Es sind 61 Wegfelder auf dem Spielplan verzeichnet. Sie zeigen abwechselnd vier verschiedene Erfahrungssymbole, und in regelmäßigen Abständen taucht der goldene Kompass auf. Nach sechs bis acht Feldern kommen die zentrale Stationen London, Fens, Trollesund, Bolvangar und Svalbard. Nur der letzte Weg von Svalbard bis zum Tor zu den Sternen ist mit achtzehn Feldern wesentlich länger.

Jeder Spieler erhält eine Figur in der gewünschten Farbe, seine eigene Erfahrungstafel und vier Steine. Damit hält er auf der Erfahrungstafel sein Wissen über Panzerbären, Staub, den Norden und Hexen fest. Zu dem Spiel gehören außerdem 80 dem Reisen dienende Lyra-Karten, 12 Freundschaftskarten, 15 dæmonische Pantalaimon-Karten und 12 Begebungskarten.

Die Lyra-Karten mit den Werten eins bis drei werden auf die entsprechenden Farben aufgeteilt und neben den Spielplan gelegt. Dort landen auch die Pantalaimon-Karten. Auch die anderen Karten finden hier ihren Platz.

Zu Beginn erhält jeder Spieler vier Lyra-Karten, eine Pantalaimon-Karte und eine Begebungskarte. Mit Hilfe der Lyra-Karte kann man nun seine Figur bewegen. Man zieht die entsprechenden Felder vor und landet meistens auf einem Erfahrungsfeld. Dadurch kann man nun seinen Regler auf der Erfahrungstafel steigern. Aber mit der Zeit muss man darauf achten, dass man alle Bereiche steigert, und dadurch wird es wichtig, die richtigen Felder zu betreten. Das ist das ein Hemmnis für einen möglichen schnellen Durchmarsch. Außerdem sorgt die Platzierung für die Menge der nachzuziehenden Lyra-Karten. So bekommt der führende nur eine Karte, der letzte aber vier.

Auf den Kompass-Feldern kann man eine beliebige  Erfahrung verbessern und hat so die Möglichkeit, Versäumnisse auszugleichen. Die Pantalaimon-Karten haben unterschiedliche Fähigkeiten und helfen, die Erfahrung zu ersteigern.0 Dabei können sie auch gespielt werden, wenn man nicht an der Reihe ist.

Interessant wird es, wenn die erste Station erreicht ist. Sobald das der Fall ist, dürfen die Spieler nur noch Lyra-Karten einsetzen, von der Figur, die vor einem steht. Der Führende nimmt natürlich die von seiner eigenen Farbe.

Auch auf den anderen Stationen gibt es unterschiedliche Ereignisse und die Möglichkeit, Freunde und Erfahrung zu erringen. Die Freundschaftskarten sind der Schlüssel zum Sieg. Doch der letzte Weg zum Tor zu den Sternen hat es in sich. Weitere Gefahren warten auf die Spieler. Und damit man den Sieg erreichen kann, benötigt man nicht nur drei Freundschaftskarten, sondern auch Erfahrung in allen vier Bereichen in einem Wert von drei.

Der Spielplan des Spiels ist wunderschön gestaltet und an sich schon eine Augenweide. Auch die Karten sind schön gestaltet und laden zum Spielen ein. Die Spielidee ist an sich einfach und daher auch so gut. Man zieht seine Figur nicht durch einen zufälligen Würfelwurf vor, sondern kann in gewisser Weise das Ziel bestimmen. Doch mit der Zeit wird auch das schwerer, und immer wieder kommt es zu Führungswechseln. Ehe man sich versieht, ist man plötzlich am Ende der Reihe angekommen und wundert sich, wie die anderen Spieler an einem vorbei ziehen konnten.

Fazit: „Der goldene Kompass“ ist ein schönes Familienspiel und für mich schon mal ein Tipp für Weihnachten. Mir hat das Spiel sehr gut gefallen, und ich bin mir sicher, dass ich, wenn meine Tochter größer ist, es öfter spielen werde.


Der goldene Kompass
Brettspiel für 2 bis 4 Spieler
Inka Brand, Markus Brand
Kosmos 2007
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 31,99

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