D&D: Vergessene Reiche: Sembia 3: Der schwarze Wolf

Auch im dritten Band der „Sembia“-Reihe geht es wieder um die Adelsfamilie Ushkevren. In dem Roman „Der schwarze Wolf“ aus dem Verlag Feder & Schwert spielt auch Erevis Cale wieder eine Rolle, und so ist die Verbindung zum ersten Band der Reihe hergestellt.

von Thomas König

 

Im Zentrum der Handlung steht in diesem Roman der zweitgeborene Sohn des Hauses. Talbot Ushkevren hat kein Interesse an den Aufgaben und Pflichten des Adels, sondern wendet sich den schönen Künsten zu. Dabei hat es ihm das Theater im Besonderen angetan.

Seine in den Tag gelebte Lässigkeit ist aber nur zum Schein. Nur wenige wissen, dass es im Theater zu einem Kampf kam und er seitdem mit den Folgen zu ringen hat. In jeder Vollmondnacht verwandelt er sich in einen Werwolf. Mit der Hilfe seiner Freunde und einiger Selune-Priesterinnen gelingt es ihm aber noch, seine Triebe unter Kontrolle zu halten und sich zu beherrschen.

Das ist auch sehr notwendig, da sich ein alter Feind der Familie wieder zeigt. Wieder einmal tauchen Überlebende der schon vor vielen Jahren eigentlich vernichteten Adelsfamlie Malveen auf. Radu und Stavros sind Vampire und wollen Rache. Dazu verbünden sie sich mit dem Anführer des schwarzen Rudels, der schon einen Arm durch Talbot verloren hat. In diese Intrige gelangt durch Zufall der junge Dieb Darrow, der aus Liebe gezwungen ist, sich einmischen.

Wie auch die beiden Vorgängerromane kann auch dieser alleine gelesen werden und ist in sich abgeschlossen. Ein Vorwissen ist zwar schön, aber nicht notwendig. Man merkt zwar, dass es eine Vorgeschichte gibt, aber man kann auch ohne selbiges den Roman lesen und verstehen.

Standen im Vorgänger „Hinter der Maske“ noch die Intrigen im Vordergrund, ist in diesem Roman die Handlung einfacher und dadurch greifbarer gestaltet. Talbots Kampf mit seiner magischen Krankheit stellt dabei eine zentrale Rolle dar. Er muss eine Lösung finden, die sowohl seiner menschlichen, als auch der wölfischen Seite genügt. Dabei muss er darauf achten, nicht dem Bösen zu verfallen, denn das sind seine Gegner schon. So durchlebt Talbot innerhalb des Buches eine Wandlung und entwickelt sich weiter. Zwar ist diese Wandlung nicht besonders tief greifend, aber dennoch spürbar.

Geschickt löst der Autor das Vorwissen des Lesers hinsichtlich des Themenkomplexes Vampire und Werwölfe. Durch Darrow wird ein guter Einblick in diesen Bereich gewährt. Dabei verzichtet der Autor leider nicht auf die klassischen Klischees der grausamen Vampire, sondern schildert ihre perversen Taten.

Fazit: „Der schwarze Wolf“ ist bis dato der beste Roman der „Sembia“-Reihe. Durch die Vampire und Werwölfe ist die nötige Action garantiert, und so lässt sich der Band sehr gut lesen. Auch Nicht-Rollenspieler dürften sich an diesem Buch erfreuen können.


Sembia 3: Der schwarze Wolf
Rollenspiel-Roman
Dave Gross
Feder&Schwert 2007
ISBN: 3867620172
384 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 11,95

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