Ja, es ist soweit: Mit dem dritten Band findet die Trilogie um die Rückkehr der Erzmagier nun ihren Abschluss:

Nach der Schlacht um Tilverton ist die Stimmung gedrückt... Das Bündnis der Menschen gegen die Umbravar ist nicht nur in Tilverton stark dezimiert worden, die durch die Umbravar und das Abschmelzen des Hocheises ausgelösten Naturkatastrophen lassen die Länder an der Schwertküste zudem kaum Atem schöpfen. Jede Hilfe für die immer noch von den Phaerimm belagerte Elfenstadt Immereska scheint angesichts dieser Lage undenkbar, die Ressourcen an Truppen und Nahrungsmitteln der Allianz sind knapp und jeder ist sich in seiner Verzweiflung selbst der nächste.

Doch auch die Umbravar haben Federn lassen müssen und wagen es nicht, den Phaerimm in einer offenen Schlacht zu begegnen. Hoch oben in ihrer fliegenden Stadt Umbra scheinen sie unangreifbar und immer noch eine große Bedrohung für das geschwächte Bündnis. Schließlich sitzen die Umbravar mit ihrer Schattenmagie und der Möglichkeit, ein weiteres Abschmelzen zu verursachen, eindeutig am längeren Hebel. Der anhaltende Zwist im Bündnis selbst lässt die Lage vollends aussichtslos erscheinen. Die Atmossphäre im Rat von Tiefwasser ist von Misstrauen geprägt und man gibt Galaeron die Schuld am Erscheinen der Umbravar und dem Einfall der Phaerimm.

Als die Phaerimm den Rat durch Hirnsklaven infiltrieren und unverholen Immereska als Tribut für einen Frieden mit den Menschen fordern, wird eines deutlich: Nur Galaeron selbst kann Immereska noch vor einem grauenhaften Schicksal bewahren. Der Schlüssel scheint in der Vernichtung der Umbravar, ihrer mächtigen Stadt und damit einem Ende der Überschwemmungen und Hungersnöte zu liegen. In Galaeron reift ein tollkühner und gleichsam verzweifelter Plan...  

Für seine Story um die Rückkehr der Umbravar hat Denning recht tief in den Beutel hochstufiger Zutaten gegriffen, beispielsweise Drachen, Khelben Schwarzstab und den gottgesandten und machtvollen Auswerwählten. Das alles wirkt oft leicht überdosiert und passt doch wieder zu den epischen Ereignissen, die den Status Quo in den Forgotten Realms kräftig umrühren. Denning möchte den Leser sichtlich durch das Abfackeln des Feuerwerks an mächtigen Protagonisten und knallbunter Zauberei und Action beeindrucken, die durchaus spannenede Geschichte tritt leider ein wenig in den Hintergrund.

„Der Hexenmeister“ stellt einen guten Abschluss der Saga um Galaeron, die Kriegerin Vala und ihre Freunde dar. Galaerons innerer Zwist mit seinem Schatten-Ich steht einmal mehr im Mittelpunkt. Seine Liebe zu Vala, die in Umbra festgehalten wird, ist schließlich ebenfalls ausschlaggebend für seinen selbstmörderischen Versuch, das letzte Elfenrefugium zu retten. Hatte man gerade im zweiten Band das Gefühl, dass Troy Denning die Phaerimm eher stiefmütterlich abhandelt, erfreut er den Leser im Finale mit einem geschickt von den Phaerimm geplanten Schachzug und stimmungsvollen und intensiven Beschreibungen der Monster. Auch bei der weiteren Profilierung der „Begleiter“ Galaerons, wie Aris, Malik und Takari, macht Denning einen guten Job und setzt fort, was er im zweiten Band begonnen hat.  

Fazit: Wer an den ersten beiden Bänden seine Freude hatte, wird auch beim dritten Band auf seine Kosten kommen. Hatte die Geschichte im zweiten Band ja erst an Fahrt aufgenommen, erreicht sie in „Der Hexenmeister“ mit dem Angriff auf die Umbravar definitiv ihren Höhepunkt. Die Geschichte um den elfischen Hexenmeister Galaeron und seinen Kampf um Immereska wird zu einem würdigen und spannenden Ende geführt.