D&D: Vergessene Reiche: Das Jahr der abtrünnigen Drachen 3: Der Zerfall

Mit dem Roman „Der Zerfall“ endet die Romanreihe „Das Jahr der abtrünnigen Drachen“, das auch gleichzeitig das Jahresthema 2006 war. Mit „Der Zorn“ und „der Zauber“ begannen die Abenteuer um den Halbgolem Dorn und seine Begleiter beziehungsweise nahmen ihren Lauf. Hier finden sie nun ihr Ende.

von Thomas König

 

Die Gruppe ist wieder zusammen und das wird sie auch für die meiste Zeit des Romans sein. Ihr Ziel ist es, den Ursprung des Wahnsinns der Drachen zu finden. Doch der Weg dorthin ist schwer und die Helden müssen viele, sehr ausführlich und blutig beschriebene Kämpfe durchleben. Ein Gegner dabei ist ein seltsames und böses Wesen. Es gelingt dem Avariel-Elfen Taegan, ihn zur Mithilfe zu überreden und so können die Helden von dem fremden Wesen ihr nächstes Ziel erfahren. Es ist eine alte elfische Festung, die schon zu der Zeit der vergangenen Drachenkriege existierte und im eisigen Norden Faerûns liegt.

Dort ist die Heimat des Forstzwerges Raryn. Aber ehe sich die Helden versehen, sind sie in einen blutigen Machtkampf zweier Diener Sammasters verwickelt und werden gefangen genommen. So gelangen sie als Gefangene der Eiskönigin Iyraklea, einer der beiden Parteien in dem Konflitk, in die alte Elfenfestung. Die Suche nach alten Zeichen der Hochmagie beginnt in der Burg, doch wird jäh beendet, als mit dem Drachenleichnahm Zethrindor die zweite Partei auftaucht. Es kommt zum Kampf, in dessen Verlauf die Eiskönigin und auch einige Mitglieder der Gruppe getötet werden.

Der überlebende Teil der Gruppe flieht aus der Festung und in die Wälder Sossals. Dort trennt sich Dorn von der Gruppe. Er will sich auf die Jagd machen nach Zethrindor. Dabei ist ihm sein eigenes Schicksal nicht mehr wichtig. Doch schon kurz nachdem Dorn seine Freunde verlassen hat, stellt er fest, dass es ein Fehler war. Seine Freunde, die mit ihren Kräften völlig am Ende sind, werden von mehreren bewaffneten Männern angegriffen und Dorn kann nur noch zu sehen und nicht mehr einschreiten. Müssen noch mehr der Freunde sterben? Und sind wirklich alle tot, die tot scheinen?

Das positive vorweg: Dieser Teil ist der beste der Reihe. Positiv ist allerdings auch, dass die Reihe damit ein Ende hat. Die Handlung weist wenige Überraschungen auf. Die Helden treffen immer wieder auf neue Monster, sind eigentlich schon so gut wie tot und dann wird das vormals übermächtige Monster doch ausgeschaltet. Und auch die Tode von Protagonisten sind unbefriedigend. Das Ableben von gerade eingeführten Randfiguren ist kaum bedeutsam, mancher Hauptfiguren wird ein würdiger Abgang verwehrt.

Das größte Manko ist die Verliebtheit des Autors in die Schilderung der Kämpfe. Seiten um Seiten werden mit der Beschreibung von sinnlosen, blutigen Details gefüllt. Auch die Beschreibung der Wunden ist sehr ausgiebig und meines Erachtens nicht notwendig.

Fazit: Es hat ein Ende. Selten hat mich ein Zyklus so wenig begeistert wie dieser. Zwar steigert sich der dritte Teil und erreicht somit durchschnittliches Niveau, aber insgesamt hat es sich nicht gelohnt. Sehr schwach ist die Entwicklung der Figuren. Die Hauptfiguren haben auf der Reise kein bisschen gelernt und verfallen, wie im Beispiel Dorns, allzu rasch wieder in alte Muster.

Das Jahr der abtrünnigen Drachen 3: Der Zerfall
Rollenspiel-Roman
Richard Lee Byers
Feder&Schwert 2006
ISBN: 3937255893
384 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 11,95

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