Ein Teil der Drachen sind dem Wahnsinn verfallen. Ausgelöst durch den so genannten Zorn sind die sie in brutale Wesen verwandelt worden und auch die guten Drachen konnten sich nicht vor den Auswirkungen schützen. So geht die Angst in den Vergessenen Reichen um, denn die Drachen laben sich am Fleisch der gefangenen Menschen.

Die Hauptfiguren, als da wären der Halbgolem Dorn, Will, Pavel, Rayryn und die weibliche Drachin Kara, kommen langsam hinter die Pläne von Sammaster, dem Gegenspieler und vermutlichen Urheber der Seuche. Sein Plan ist es, die chromatischen Drachen durch den Zorn dazu zu bekommen, sich in untote Drachen verwandeln zu lassen, denn nur so kann ihnen der Zorn genommen werden.

Die guten Drachen haben erkannt, dass sie nicht mehr lange dem Zorn widerstehen können und ziehen sich in ein abgelegenes Tal zurück. Dort versinken sie in einen magischem Schlaf und hoffen, dass der Zorn vorbeizieht und verschwunden ist, wenn sie wieder aufwachen.

So werden die möglichen Verbündeten immer weniger. Doch mit dem Feendrachen Jivex und dem Magier Taegan stehen zwei weitere Kämpfer gegen Sammaster bereit und ein weiterer Drache wagt sich unter die Feinde, in der Hoffnung, mehr herauszubekommen und Unruhe zu stiften. Doch die Gruppe trennt sich: Taegan und Jivex reisen zu den Magiern von Thentia, in der Hoffnung, mehr aus dem alten Buch herauszubekommen, das die Gruppe gefunden hat.

Der Rest reist zu einem Kloster des Gottes Ilmater. Sie vermuten dort weiteres Wissen über den Zorn, doch als die Gruppe dort ankommt, wird das Kloster bereits von den Drachen angegriffen. Sammaster war schneller. Die Gruppe gelangt ins Kloster und steht den Mönchen im scheinbar aussichtslosen Kampf bei. Tief innerhalb eines Höhlensystems befindet sich eine Bibliothek, in der Sammaster und auch die Gruppe ein mögliches Gegenmittel gegen den Zorn vermuten. So macht man sich auf die Suche und dabei kommen sich Kara und Dorn näher.  

Eigentlich ist das eine interessante Geschichte, die in dem Roman geschildert wird, aber leider werden die unterschiedlichen Handlungsstränge regelmäßig durch grausame Kämpfe unterbrochen. Dabei gelingt es dem Autor nicht, die Hauptfiguren dem Leser näher zu bringen. Dorn ist zwar nicht mehr so überlaunisch, wie im ersten Band, was wohl auch an Kara liegt, aber er ist mir immer noch nicht ans Herz gewachsen. Auch stören mich die vielen unnatürlichen Wesen, aus denen die Gruppe besteht und die für mich eine Identifikation schwer machen.

Der Text ist vom Schriftbild gut zu lesen und vernünftig gedruckt. Das Titelbild passt zum Text, obwohl es mir nicht sonderlich gefällt.

Fazit: „Der Zauber“, als zweiter Band der Trilogie um „Das Jahr der abtrünnigen Drachen“ ähnelt qualitativ seinem Vorgängerband sehr. Was mir damals nicht behagte, ist hier auch nicht anders. So bleibt festzuhalten, dass „Der Zauber“ meines Erachtens nicht besser ist als „Der Zorn“ – eher schlechter – und nun gilt es, mit dem letzten Band das Ruder herumzureißen.