von Thomas König
Im ersten Band kamen der Söldner Daine, die Magierschmiedin Lei, der Kriegsgeschmiedete Stoß und der Halblingheiler Jode nach Sharn. Nach der Zerstörung ihres Heimatlandes Cyre erhofften sich die vier in der Metropole einen Neuanfang, doch Jode fand den Tod.
Im zweiten Band reisten die Helden nach Xen’drik. Die Magierin Lakashtai führte sie dorthin. In dem dichten Dschungeln überstanden sie einige Gefahren und entdeckten, dass dort Riesen lebten, die einen Prozess anstießen, der noch immer nicht zu Ende ist und der zum Teil der Grund für die Zerstörung ihres Heimatlandes war.
In Band drei überlappen sich nun unterschiedliche Existenzebenen und auf der anderen Seite lauern Wesen nur darauf, dass die Tore sich öffnen und sie nach Eberron gelangen können.
Es gelingt den Helden gerade noch, vor den grausamen Monstern und den aggressiven Drow zu fliehen. Mit ihren neu gefundenen Freunden suchen sie nach einer Lösung für die Misere und ihnen wird klar, dass es nur noch einen Ausweg gibt. Sie müssen die Ebene Dal Quor betreten. Nur dort können sie die träumende Finsternis aufhalten und verhindern, dass die Dunkle Macht die Tore der Nacht aufstoßen. Aber dazu müssen sie ihre Körper schutzlos zurücklassen und in einem sehr geschwächten Zustand die Ebene betreten.
Daine wird dabei mmer wieder von Visionen heimgesucht und muss mit sich selbst kämpfen, um nicht langsam dem Wahnsinn zu verfallen. Dabei werden seine Visionen immer stärker, doch er kann sie nicht unterdrücken, sondern er benötigt sie, denn so erscheint ihm Jode, der ihnen als Führer dient.
Auch Lei erkennt, dass die kommenden Ereignisse mehr von ihr fordern, als ihre Magie. Nur Stoß, der Kriegsgeschmiedete, bleibt ruhig und bekommt immer menschlichere Züge. Langsam wird er zu einem sehr wichtigen Verbündeten der beiden.
Wie auch bei den beiden vorherigen Bänden, gelingt es dem Autor einmal mehr, die Welt Eberron dem Leser näherzubringen. Nach den drei Romanen hat man ein ziemlich gutes Gefühl für die Kampagnenwelt. Dazu gehört auch der interessante Anhang, in dem sich ein Glossar befindet, der die meisten „Eberron“-Begriffe erklärt.
Der Text lässt sich gut und zügig lesen. Dem Autor gelingt es dabei immer wieder, sehr schöne Umschreibungen zu finden und so fesselt der Roman einen eigentlich die ganze Zeit. Gerade die unterschiedlichen Handlungsorte sind kreativ und gut beschrieben.
Auch werden die unterschiedlichen Figuren immer weiter ausgearbeitet. Lediglich Daine, der meines Erachtens schon in den ersten Büchern gut charakterisiert wurde, wird nicht weiter ausgearbeitet. Dafür erfährt man immer mehr über Lei und ihre Vergangenheit. Aber auch die Geschichte der anderen Figuren ist gut beschrieben.
Hinzu kommt, dass es dem Autor gelingt, ein weiteres Volk aus dem „Eberron“-Setting einzubauen. Die Drow tauchen schon zu Beginn auf und werden im Laufe der Handlung immer weiter und besser beschrieben. Lediglich zum Ende nehmen sie nicht mehr so viel Platz ein.
Fazit: „Die Tore der Nacht“ ist ein gelungener Abschluss einer sehr guten Romanreihe und eine gute Basis für das Spiel auf Eberron. Als Spielleiter fand ich es sehr sinnvoll, diese spannenden und fesselnden Bücher zu lesen. Aber auch ohne den Wunsch, das Rollenspiel auszuprobieren, kann man die Bücher sehr gut empfehlen. Ich denke zudem, dass angesichts der offenen Fragen am Ende noch einige Romane, die auf Eberron spielen, folgen werden.
Die träumende Finsternis 3: Die Tore der Nacht
Rollenspiel-Roman
Keith Baker
Feder&Schwert 2007
ISBN: 3937255982
416 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 12,95
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