Die Heldengruppe, die im Zentrum der Handlung steht, besteht aus vier ehemaligen Kämpfern für das zerstörte Reich Cyre, das nun nur noch als Klagenland bekannt ist. Angeführt werden sie vom Hauptmann Daine. Ihm zur Seite stehen Lei d'Cannith, eine Drachenmalträgerin und Schmiedin, der Halbling und ebenfalls Drachenmalträger Jode und der Kriegsgeschmiedete Stoß.

Die vier haben den letzten Krieg überlebt. Doch ihr Land, für das sie einmal gekämpft haben, gibt es nicht mehr. Das Ziel ihrer Reise ist Sharn, die Stadt der Türme. Hier findet man die tapfersten und edelsten Helden der Welt und auch den übelsten Abschaum, den man sich vorstellen kann. Dort lebt der Verlobte von Lei, ein reicher Händler.

Doch als man an dem Haus ankommt, erfährt man, dass Lei aus ihrer Familie verstoßen (verfemt) wurde. Sie gehört nicht mehr zum Hause d'Cannith und auch alle finanziellen Mittel sind nicht mehr greifbar. Daher ist die Gruppe gezwungen, sich eine einfache Bleibe zu suchen, und diese finden sie in dem Stadtviertel der Flüchtlinge. Schon bald machen sie sich auf die Suche nach einem lukrativen Auftrag, den sie auch von einer Bekannten von Daine erhalten. Dieser führt sie immer tiefer in ein Geflecht aus Intrigen, Mord und Verrat.

Die Handlung ist sehr schnell. Der Autor und gleichzeitig Erfinder der Welt Eberron hält sich nicht mit langen Beschreibungen von Örtlichkeiten auf, sondern reiht eine rasante Szene an die andere. Dabei gelingt es ihm sehr gut, die unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander zu verweben und am Ende zu einer vorläufigen Lösung zu bringen. Sicherlich hat man an einigen Momenten im Buch Probleme, der schnellen Handlung zu folgen, doch wenn man sich einmal an das Tempo gewöhnt hat, ist es eigentlich kein Problem.

Der Roman selbst umfasst nur knapp 460 Seiten. Der Rest der über fünfhundert Seiten ist angefüllt mit Hintergrundinformationen zu Eberron. In dem zweiteiligem Anhang befindet sich ein 30 Seiten langer kleiner Führer durch die Welt Eberron und ein Glossar mit ebenfalls über 30 Seiten. Allein dieser Anhang ist schon sehenswert. Er ist nicht nur für die Lektüre des Buches geeignet, sondern kann auch hervorragend in einer Spielrunde integriert werden. Somit könnten zum Beispiel die Spieler einen kurzen Einblick in die Welt bekommen und es bleibt nicht nur dem Spielleiter überlassen, die ganzen Eindrücke einer neuen Welt zu beschreiben.

Fazit: Der Roman ist klasse und ich freue mich auf die beiden Fortsetzungen „Das zerstörte Land“ (September 2006) und „Die Tore der Nacht“ (April 2007). Leider stirbt meine Lieblingsfigur in diesem Buch, aber das ist das einzige Manko.