Der zweite Band der Chroniken knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Bandes an. Nachdem die Helden in der versunkenen Stadt Xak Tsaroth ein Zeichen für die Existenz der Götter gefunden haben, kehren sie in ihre Heimatstadt Solace zurück. Doch hier hat sich viel verändert, seit das Heer der Drakonier die Stadt erobert und geschliffen hat. Die meisten Einwohner wurden verschleppt und müssen nun in den Minen von Pax Tharkas ein tristes Leben als Sklaven führen. Doch auch den wenigen verbliebenen Menschen geht es nicht viel besser, da sie der Willkür ihrer neuen Herren ausgesetzt sind und in ständiger Angst leben.

Als die Helden Solace betreten, sehen sie, wie die Drakonier einen Elfen quälen. Bei dem Versuch, ihm zu helfen, werden sie jedoch von einer Übermacht an Soldanten verhaftet und sollen nun selbst in die Minen gebracht werden, um dort für den Rest ihres Lebens zu arbeiten. Doch auf dem Weg dorthin werde sie von einer Schar Elfen befreit, mit denen sie in die geheimnisvolle Elfen-Stadt Qualinost flüchten. Hier erfahren sie, dass die Elfen ihr Reich verlassen werden, weil der Feind immer näher rückt. Um die Evakuation der Elfen und anderer Flüchtlinge zu ermöglichen, beschließen die Helden, nach Pax Tharkas zu gehen und dort die Gefangenen zu befreien. Der Aufruhr im Lager des Feindes soll die Drakonier von den Flüchtenden ablenken, damit sie genügend Zeit haben, um ein sicheres Gebiet zu erreichen. Und so macht sich eine kleine Truppe unerschrockener Helden auf den Weg mitten ins feindliche Lager, um das Unmögliche zu schaffen...

Im zweiten Band wird die Geschichte um die bunte Heldengruppe sowie um die geheimnisvolle Welt Krynn mit ihren beeindruckenden Drachen weiter erzählt. Dabei werden nicht nur die Charakteristiken der bekannten Charaktere vertieft, sondern es treten auch einige neue auf, die alle so ihre Eigenheiten haben und daher den Lesern ans Herz wachsen dürften. Auch die Welt bekommt mehr Tiefe und man fragt sich natürlich, woher die Drachen plötzlich kommen, die Jahrhunderte lang nicht mehr gesehen worden sind.

Die Umsetzung der Romanvorlage ist auch hier geglückt. Der Comic hält sich eng an das Original und weiß durch seine erzählerische Dichte sowie seine bildliche Darstellung zu gefallen. Einziger Kritikpunkt in meinen Augen ist der etwas zu finster ausgefallene Zeichenstil. Dies mag zwar damit erklärt werden, dass ein Großteil der Handlung in Katakomben und Verließen spielt, doch hätte mehr Helligkeit den in der Drachenlanze charakteristischen Konflikt zwischen Gut und Böse beziehungsweise zwischen Licht und Dunkelheit besser unterstrichen. Nichtsdestotrotz hält man auch hier ein hervorragendes Produkt in Händen. Da mit den Chroniken aber eine vorlaufende Geschichte erzählt wird, macht der Erwerb nur des zweiten Bandes in meinen Augen wenig Sinn – Band Eins davor ist schon ein Muss.

Fazit: „Drachenzwielicht II“ ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Teils. Wer den ersten Band gelesen hat, sollte sich den zweiten nicht entgehen lassen. Und wer neugierig geworden ist, sollte sich schnellsten den ersten Band oder am besten gleich beide Bände zulegen, denn die Comics haben Suchtpotential und ziehen den Leser von der ersten Seite in ihren Bann.