von Sabine Dingeldein
Der Inhalt
Der zweite Teil der Geschichte um Auraya schließt beinahe nahtlos an das Ende des ersten Teiles an. Die Schlacht gegen die Pentadrianer ist vorüber und Auraya ist in die Hauptstadt Nordithanias zurückgekehrt. Sie wird von Albträumen und dem Kummer um den Verlust ihres Geliebten Leiard geplagt, ist gleichzeitig aber weiterhin wild entschlossen, ihren Dienst für die Götter und ihre Heimat so gut als möglich fortzuführen. So verschließt sie sich mit ihren Problemen gegenüber den anderen Weißen. Als sie die Nachricht erreicht, dass die Stämme Siyee von einer unbekannten Seuche heimgesucht werden, bricht sie umgehend auf, um ihren Freunden und Verbündeten zur Seite zu stehen.
Unerwarteterweise trifft Auraya in Si auch erneut auf Leiard, welcher in diesen entlegenen Teil des Landes geflohen ist, um mehr über seinen rätselhaften Gedächtnisverlust herauszufinden. Da der junge Mann scheinbar die Erinnerung zweier Männer, nämlich die Leiards und die Mirars, in sich vereint, ist er auf die Hilfe der Hexe Emerahl angewiesen, welche lange Jahre eine Gefährtin Mirars gewesen ist. Nur langsam gelingt es der Hexe, die Erinnerungen voneinander zu trennen und bei beiden Männern die Akzeptanz für ihre Situation herzustellen. Als Leiard dann aber auf Auraya trifft, ist er wieder so verwirrt wie zuvor. Erst spät gelingt es ihm, Auraya von seinen zwei Identitäten zu berichten. Als die Götter von Leiards Geheimnis erfahren, verlangen sie von Auraya einen Dienst, der ihr Vertrauen in die Weisheit der Götter erschüttert. Am Schluss muss sie eine schwere Entscheidung treffen, um vor sich selbst bestehen zu können.
Meine Meinung
Auch im zweiten Teil ihrer Trilogie führt Trudi Canavan die Geschichte um die mächtige Priesterin Auraya weiter. Diesmal erfährt der Leser wesentlich mehr über die geheimnisvollen Pentadrianer und auch über die Völker der Siyee und der Elai, was der gesamten Geschichte eine neue Dynamik verleiht. Im Zentrum des Geschehens steht nicht nur die verfahrene Romanze zwischen Auraya und Leiard, sondern vor allem auch Leiard selbst. Sein innerer Konflikt mit Mirar erreicht in „Magier“ eine neue Qualität und macht gegen Ende des Buches eine grundlegende Entscheidung Aurayas notwendig.
Außerdem füllt Trudi Canavan auch den Hintergrund der anderen Völker, allen voran der Siyee, mit Hintergrund und somit mit Leben. Die Entführung von Prinzessin Imi aus Elai ist nur eine von vielen Nebengeschichten, welche den zweiten Teil der Trilogie abwechslungsreicher und aufregender gestalten als den ersten Teil „Priester“.
Bedauerlicherweise baut das Buch inhaltlich so stark auf den ersten Teil auf, dass es trotz vieler Rückblenden und Rückbezüge nur schlecht für sich alleine stehen kann.
Fazit: Allen Lesern, die Spaß am ersten Teil hatten, kann man den Kauf des zweiten Bandes uneingeschränkt empfehlen. Obwohl die romantische Geschichte um Auraya und Leiard weitergeführt wird, treten im zweiten Teil des Romans andere Aspekte der Handlung deutlich in den Vordergrund, sodass auch jene, denen der erste Teil der Handlung zu romantisch verklärt war, ihren Spaß an dem Buch haben können. Die detaillierten Beschreibungen der anderen Völker und Kulturen ermöglichen es dem Leser, sich noch wesentlich besser in die Welt Aurayas einzufinden und lassen sie wesentlich plastischer Erscheinen als im ersten Band der Erzählung.
Magier – Das Zeitalter der Fünf 2
Fantasy-Roman
Trudi Canavan
blanvalet 2008
ISBN: 978-3-442-24483-6
750 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 9,95
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