Das Heldenbrevier für die Flusslande

Das Heldenbrevier umfasst den Reisebericht der herzoglichen Inquisitorin Aurane von Weiseprein, unterbrochen von einigen kleinen Geschichten und Anekdoten der „Flusslande“. Vereinzelte schwarz-weiße Landschaftszeichnungen lockern den Text auf und helfen einer besseren Immersion.

von Karohren

Die herzogliche Inquisitorin Aurane von Weiseprein ist in geheimer Mission unterwegs: Herzogenmutter Grimberta Haugmin vom Großen Fluss und vom Berg ist verschwunden, und Aurane soll sie ausfindig machen. Obwohl der Auftrag der Inquisitorin höchster Geheimhaltung unterliegt, kann sie nicht verhindern, dass die umtriebige hügelzwergische Braugrevin Feligra Steinlettner und der Angbarer Sappeur Idamil Halmbusch in die Angelegenheit verwickelt werden. Gemeinsam folgen die ungleichen Gefährten der Spur der Alt-Herzogin, die sich offenbar selbst auf eine gefahrvolle Suche begeben hat und ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Dabei führt der Weg nicht nur nach Gratenfels, sondern auch über den Greifenpass und in die Wildnis der Koschberge. Das Gratenfelser Schützenfest, die Liebesränke einer Hofdame, verdorbenes Freibier und die Trauer einer Hexe um einen Ritter spielen dabei keine unwesentliche Rolle.

Für den unbedarften Leser

Das Heldenbrevier ist ein nettes kleines Büchlein, das auf 160 Seiten dem Leser in Form eines Reiseberichts die „Flusslande“ Aventuriens vorstellt. Dabei sind weder Handlung noch Schreibstil etwas Besonderes, liefern aber einen schönen Einblick in die Region. Dementsprechend würde ich das Buch niemandem empfehlen, der nach guten Romanen sucht, wer sich allerdings für Aventurien und „DSA“ interessiert und in die Welt eintauchen möchte, kann hiermit nichts falsch machen. Die 160 Seiten sind schnell gelesen und vermitteln neben einem Gefühl der Region auch Einblicke in ein einfaches Abenteurerdasein. Auch das kurze Glossar am Ende gibt gute Einblicke ohne dabei Neueinsteiger mit Informationen zu erschlagen.

Für Spieler


Der Natur des Buches entsprechend bekommt man als Spieler einen guten Einblick in die Gedanken einer praiotischen Inquisitorin, die die Flusslande bereist. Daneben erhält man kleinere Einblicke in des Leben einer Braugrevin und das damit verbundene Brauwesen sowie exemplarische Beispiele für Veteranen, die nach ihrer Rückkehr aus den Schattenlanden einen neuen Platz in ihrer Heimat suchen.

Für Meister

Neben den Einblicken, die Spielern zu gute kommen, erhalten Meister auch viele gute Ideen für Abenteuer in den Flusslanden und auf was für Probleme ihre Spieler dabei stoßen könnten. Damit ist es eine gute Hilfe, wenn man ein großes Abenteuer plant und nach etwas Abwechslung sucht oder die Heldengruppe die Flusslande durchquert und man nur kleine regionale Besonderheiten und Oneshots einbringen möchte.

Fazit: Sowohl für Aventurien-Neulinge als auch Spieler, deren Helden aus den Flusslanden kommen, würde ich zu dieser kleinen Lektüre raten. Dabei vermittelt es einen einfachen Ersteindruck für die Region und man erhält ein Grundverständnis der Koscher und Notmarker Mentalität. Meister, denen die Flusslande als Region neu sind, dürften ebenfalls sehr von dem Heldenbrevier profitieren. Nichts ist das Buch für Spieler, deren Helden nichts von den Flusslanden wissen sollen, denn sie würden nach der Lektüre Vorwissen mitbringen, das die Charaktere eigentlich erst durch Interaktionen sammeln sollten.

Das Heldenbrevier für die Flusslande
Quellenbuch
Carolina Möbis
Ulisses Spiele 2018
ISBN: 9783957526489
160 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 14,95

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