„Der Abschiedsstein“ ist der zweite Teil der Geschichte um das Geheimnis der Großen Schwerter. Am Ende des ersten Teils erreichen Simon und sein Freund Binabik die Burg Naglimund. Prinz Josuas Burg ist eine Zuflucht für die Menschen, die aus allen Teilen des Landes vor der Tyrannei des Königs fliehen. In einer Ratsversammlung erfahren sie von einem Gelehrten, dass der König mit dem Sturmkönig Ineluki verbündet ist. Ineluki will Rache für den Sieg der Menschen über die Sithi vor Jahrhunderten. Aus den hasserfüllten Sithi, die dem Sturmkönig in den eisigen Norden folgten, wurden die grausamen Nornen.

Eine Weissagung besagt, dass drei legendäre Schwerter den Sturmkönig besiegen können. Simon, Binabik und einige Soldaten verlassen Naglimund auf der Suche nach Dorn, dem Schwert des berühmten Ritters Camaris. Verfolgt von Jägern des Sturmkönigs hilft ihnen der Sitha Jiriki, den Simon im ersten Teil aus einer Falle befreit hat. Bei der Belagerung von Naglimund erringen die Nornen den Sieg. Josua kann mit wenigen Getreuen aus der vernichteten Burg entkommen.

Simon und seine Gefährten finden das Schwert Dorn und werden nach dem Kampf gegen einen Drachen in eine Trollsiedlung gebracht. Während Binabik in die Wirren der Traditionen seines Volkes verstrickt wird, hat Simon eine Vision. Die geheimnisvolle Geloe berichtet ihm vom Fall Naglimunds. Simon soll den Abschiedsstein, eine sichere Zuflucht, aufsuchen. Unterwegs werden Simon und seine Gefährten von Dienern des Sturmkönigs angegriffen und voneinander getrennt. Jirikis Schwester Aditu entdeckt Simon und nimmt ihn zur Stadt der Sithi mit. Nach einem Attentat der Nornenkönigin rufen die Sithi den Kriegsrat zusammen und Simon setzt seine Reise zum Abschiedsstein fort.

Die Länder um Erkyland leiden unter der Herrschaft des Königs und seiner Verbündeter. Die Feuertänzer, eine fanatische Sekte, verkünden das Erscheinen des Sturmkönigs, und Pryrates, der bösartige Berater des Königs, spinnt seine Intrigen. Eine Nebenhandlung ist die Suche Herzog Isgrimnurs nach König Elias Tochter Miriamel. Sie reist heimlich in den Süden, um beim Oberhaupt der Kirche Unterstützung für den Kampf gegen ihren Vater zu finden. Isgrimnur trifft in einer Stadt im Süden Tiamak, einen Gelehrten des Bunds der Schriftolle und entdeckt einen für tot gehaltenen Helden Osten Ards. In einer anderen Nebenhandlung führt Prinzessin Maegwin von Hernystir Flüchtlinge ihres Volkes in verborgene Höhlen. Sie entdeckt eine uralte Stadt und das legendäre Volk der Unterirdischen. Ihr Wissen weckt neue Hoffnung.

Fazit: Die Ereignisse, die auf knapp 900 Seiten beschrieben werden, sind überschaubar. Die Haupt- und Nebenpersonen reisen auf der Suche nach einer Prinzessin oder einer sicheren Zuflucht durch Osten Ard. Viele Geheimnisse bleiben im Verborgenen und viele Fragen offen. „Der Abschiedsstein“ bereitet auf große Ereignisse vor. Die Handlung verdichtet sich vor den Augen des Lesers, und die Bedeutung der einzelnen Handlungsstränge wird nach und nach offenbart. Allein betrachtet ist „Der Abschiedsstein“ ein zuweilen etwas langatmig, aber mitreißend erzählter Fantasy-Roman mit herausragend inszenierten Personen. Im Hinblick auf das Gesamtwerk bringt der zweite Band den Stein zum Rollen. Der Kampf um Osten Ard beginnt.