Das geborgene Land 1: Die dritte Expedition

Mit dem Buch „Die dritte Expedition“ von Markus Heitz ist ein interessantes Abenteuerspielbuch vor der Kulisse des Geborgenen Lands erschienen. Auf 265 Seiten warten 408 Spielabschnitte auf den Leser.

von Thomas König

 

Vielleicht erinnern sich noch manche von euch an die Buchreihe rund um den „Einsamen Wolf“ oder an die Hack&Slay-Abenteuerbücher von Steve Jackson. Abenteuerspielbücher, Geschichten, die in zahllosen nummerierten Abschnitten erzählt wurden und dem Leser immer wieder die Möglichkeit gaben, durch eigene Entscheidungen der Handlung neue Wendungen zu geben (wodurch solch ein Buch auch leicht mehrfach zu lesen war, stets mit leicht unterschiedlichem Verlauf), waren in den 1980ern groß in Mode. Dann wurde es sehr ruhig um diese Art von Solo-Abenteuern. Doch jetzt hat Pegasus die Idee wieder aufgenommen und mit Markus Heitz‘ „Die dritte Expedition“ das erste Buch der „neuen Generation“ herausgebracht.

Doch zum Inhalt: Die edelsten unter den Zwergen haben sich in der gewaltigen Festung Ogertod versammelt, um über die Nachfolge des verstorbenen Großkönigs zu entscheiden. Neben dem König Gandogar gibt es noch den dahergelaufenen Zwerg Tungdil, der Anspruch auf den leeren Thron angemeldet hat. Man entschließt sich zu einem Wettstreit. Jeder will eine Expedition anführen und wer als erster mit der legendären Feuerklinge zurückkehrt, soll Großkönig werden.

Neben dem Wettstreit, der den Auslöser für die Reise der Spielfigur gibt, bedrohen noch dunkle Schatten das Land. Die Horden des verräterischen Magus Nod’onn bedrohen der Geborgene Land, in dem sich das Heimatgebirge der Spielfigur befindet. Aber das wird erst im weiteren Verlauf des Abenteuers interessant.

Zunächst versucht man als Spieler in eine der beiden Expedition zu kommen, doch das ist zum Scheitern verurteilt, da man so etwas auch kaum in einem Buch darstellen kann. Nun macht man sich allein als dritte Expedition (siehe Titel) auf die Suche und muss durch das Zwergenlabyrinth laufen. Dabei warten einige Gefahren auf den Spieler und auch die Möglichkeit zu sterben.

Das Spielsystem ist denkbar einfach und das ist auch gut so. Es gibt vier Attribute: Geschicklichkeit, Konstitution, Karma und Lebensenergie. Alle haben einen Anfangswert von 15. Fünf weitere Punkte können frei verteilt werden bis zu einem maximalen Wert von 17. Die Lebensenergie wird anschließend noch verdoppelt. Der halbe Konstitutionswert bestimmt die Traglast bei der Ausrüstung. Der Schaden im Kampf ist immer drei und so kann man sehr schnell in das Spiel starten. Am Ende des Buches befinden sich ausreichend Heldenbögen und Begegnungstabellen.

Fazit: „Die dritte Expedition“ ist ein kurzweiliges und interessantes Abenteuer. Es wartet ein klassisches Dungeon auf den Leser, das einige Facetten bietet. Die Handlung ist wahrscheinlich bewusst einsteigerfreundlich und bietet für den erfahrenen Rollenspieler nicht viele Überraschungen. Doch die gelungene Mischung macht „Die dritte Expedition“ zu einem gelungenen Ausflug mit einem zwergischen Charakter.


Die dritte Expedition (Abenteuerspielbuch im geborgenen Land - Bd. 1)
Abenteuer-Spielbuch
Markus Heitz
Pegaus Press 2005
ISBN: 3937826467
256 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 7,95

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