Wie von Feder&Schwert nicht anders zu erwarten, ist der vorliegende Band auch wieder von höchster Qualität. In solidem Pappeinband verpackt finden wir 240 Seiten gespickt mit allem Wissenswerten (und auch manchen weniger Wissenswerten) über die Hohen Clans. Eingeleitet wird der Band wie gewohnt von einer kleinen Geschichte. Aber schon kurz darauf geht es mit den harten Fakten los.

„Kapitel Eins: Einstige und künftige Könige“ befasst sich mit den einzelnen Hohen Clans und versorgt uns mit allerlei Informationen zur Erschaffung stimmungsvoller Charaktere und Chroniken. Jedes Kapitel über einen Clan beginnt mit einem ausführlichen Überblick über die Geschichte des Clans seit der Zeit der ersten Stadt, seiner Rolle im Verlauf der menschlichen Geschichte. Die Rolle der Brujah in Griechenland und Karthago kommt dabei ebenso zur Sprache wie die Aufnahme der sterblichen Nekromanten-Familie Giovanni in den Clan der Kappadozianer. Die aktuellen Konflikte eines jeden Clans werden kurz umrissen und zuletzt wird ein kurzer Baukasten mit Ideen zur Charaktergestaltung zur Verfügung gestellt.

Abgerundet wird das Kapitel mit Abhandlungen über Taktiken und Domänen der Hohen Clans. Mit Ausnahmen der in den Händen der Gangrel liegenden Wildnis und Teilen der von Assamiten kontrollierten Gebiete wird der größte Teil Europas von den Hohen dominiert, und so werden die einzelnen Hoheitsgebiete hier ausführlich dargestellt. Mit besonderem Augenmerk auf den Brauch der Heraldik werden die Traditionen und Bräuche unter den Erstverfluchten sowie das höfische Leben unter den Verdammten dargestellt.

„Kapitel Zwei: Die Hohen Clans im Spiel“ gibt dann zu jedem der Clans individuelle Rollenspiel-Hinweise. Ziele und Ambitionen, die einen Charakter antreiben könnten, hilfreiche Tipps für Schwerpunkte in der Charakter-Entwicklung und die Auswahl des Weges eines Charakters sowie das Zusammenleben im Klüngel werden beschrieben.

Von großem Interesse ist auch „Kapitel Drei: Bastardkinder“, in dem Blutlinien, wie die Wahren Brujah, die ihres Ahnen beraubten Salubri, die von den Kappadozianern als Elitewächter eingesetzten Lamien oder die Giovanni ausführliche Erwähnung finden.

Im folgenden „Kapitel Vier: Geburtsrechte und bittere Geheimnisse“ finden sich dann ausführliche Beschreibungen des mystischen Arsenals der Hohen. Disziplinstechniken, Kräfte für hohe Stufen von Disziplinen jenseits von Wert 5, Schattenrituale der Lasombra und die Koldunische Hexerei erhalten hier ihre spieltechnische Umsetzung und stehen ab sofort zur Verfügung. Abgeschlossen wird das Kapitel mit für die Hohen spezifischen neuen Vorzüge und Schwächen.

Zuletzt widmet sich „Kapitel Fünf: Herrscher der Nacht“ berühmten und berüchtigten Kainiten der Hohen Clans und gibt außerdem ausführliche Beschreibungen archetypischer Vertreter, die als Spieler- oder Nichtspielercharaktere Verwendung finden können.

Fazit: Der Qualität des Vorgänger-Bandes steht das vorliegende Werk über die Hohen in nichts nach. Als Spielerhandbuch, dabei durchaus aber auch für den Erzähler von großem Interesse, ist es also unbedingt zu empfehlen für jede Chronik in der die Hohen eine wichtige Rolle spielen. Da dies aber auf die meisten Chroniken zutreffen sollte, werden wohl auch die meisten Spieler von „Vampire in der alten Welt“ ihre Freude an diesem Band haben.