Seit dem letzten Buch aus der Reihe „Die Halblinge“ sind in Mel Odoms erzählter Welt nun schon fast Hundert Jahre vergangen. Der Halbling Edeltocht Lampenzünder, oder kurz Tocht, zog damals auf große Fahrt und verließ die durch Magie beschützte Insel Graudämmermoor. Von seinen Reisen und Abenteuern brachte er viel Erfahrung und einen guten Freund, den ehemaligen Koboldsklaven und Halbling Kruk, mit.

Nun ist Tocht der Großmagister der Bibliothek und seine Begeisterung für das Geschriebene hält weiterhin an. Kruk aber fühlt sich nicht wohl. Er wird von den anderen Bibliothekaren gemieden, zumal er der Liebling des Großmagisters ist. Schließlich verlässt er im Auftrag von Tocht die Bibliothek und macht sich an Bord eines Piratenschiffes auf die Suche nach verlorenen Büchern, denn Tocht hat von einem verschollenen Band gehört.

Seine Suche wird schon bald von Erfolg gekrönt. Kruk findet ein offensichtlich magisches Buch. Tapfer kämpft er mit Kobolden und einem dunklen Magier. Schließlich gelingt es ihm, das Buch zu erobern und in seine Heimat zu bringen. Doch damit holt er den Feind ins Haus, denn das Buch öffnet ein Tor für die dunklen Horden, die nun angreifen.

Der Autor, der mit „Die Halblinge“ eine abgeschlossene Geschichte erzählt hat, übergibt sehr geschickt die Funktion der Hauptfigur an einen neuen Charakter. Kruk ist ein anderer Halbling als sein Freund Tocht. Er war schon in der großen weiten Welt und geht nun auf sein größtes Abenteuer.

Dabei bedient sich der Autor des klassischen Schemas, dass der klar unterlegene Gute gegen das beinahe übermächtige Böse kämpfen muss. So vermischen sich Kämpfe und Abenteuer. Garniert wird das ganze mit einigen interessanten Wendungen.

Die größte Überraschung wartet aber am Ende. Die Geschichte ist nicht zu Ende, und es gibt einen Cliffhanger, der bei solchen Serienbüchern sehr beliebt ist, aber mir nicht sonderlich gefällt.

Fazit: „Das Buch der Halblinge“ ist ein unterhaltsamer Roman, der einige interessante Charaktere und überraschende Wendungen hat. Zwar bedient sich der Autor auch durchaus bekannter Klischees, doch hält sich das noch im Rahmen, und so bleibt die Freude auf die Auflösung der Geschichte.