Dämonentor

„Dämonentor“ ist der Auftakt einer neuen Reihe um den unfreiwilligen Agenten Bob Howard. Autor Charles Stross beginnt damit einen neuen Zyklus, der eine Mischung aus „Akte X“ und „Buffy“ ist.

von Thomas König

 

Bob Howard ist zunächst noch ein einfacher Angestellter. Gleichzeitig ist er ein Computerfreak. Aufgrund seiner Fähigkeiten wird er von der „Wäscherei“ zwangsrekrutiert. Dabei handelt es sich um eine Unterabteilung des englischen Geheimdienstes MI 6. Deren Aufgabe ist es, zu verhindern, dass unbefugte Magie verwendet und so die Erde in Gefahr gebracht wird.

Ein sehr wichtiges Instrument bei dieser Arbeit ist der Computer, und statt in bester James-Bond-Manier durch die Gegend zu hetzen und Feinde zu jagen, wartet auf Bob nun trister Büro-Alltag. Der ist auch noch gespickt mit Bürokratie, Arbeitszeitkonten und Formularen. Aber auch die anderen Kollegen machen Bob das Leben zunächst nicht leicht. Doch dieser verhält sich zunächst einmal passiv – bis er in sein erstes Abenteuer stolpert.

Denn, so stellt sich heraus, seit dem Kriegsende leben in einem Parallel-Universum Nazis, und diese planen nun einen Anschlag gegen die Erde. Mit Hilfe irdischer Terroristen wollen sie ein Tor öffnen und durch dieses Lovecrafts chtuloide Götter auf die Welt loslassen. Klingt verrückt? Ist aber so.

Charles Stross kannte ich bisher nur als Autor von Science-Fiction-Romanen – etwa „Singularität“ oder „Supernova“. Mit „Dämonentor“ beschreitet er Neuland und liefert einen ungewöhnlichen Roman, abseits der breiten Mystery-Masse. Die Hauptfigur ist ein kauziger Charakter, der nicht nur mit seinen mysteriösen Gegnern kämpfen muss, sondern insbesondere mit der Bürokratie und den Zwängen seines Arbeitsgebers.

Auch sind seine Kollegen nicht keine stereotypen Charaktere. Es gibt ein schwules Agentenpaar und eine Nymphomanin. Es ist also leicht zu erkennen, dass bestimmte Bereiche einfach überzeichnet sind. Die Mystery-Fiktion wird ordentlich mit Humor gewürzt.

Auch die Erklärung der Magie ist ein interessanter Ansatz, und es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Fazit: „Dämonentor“  von Autor Charles Stross ist witzig, spannend und macht Lust auf mehr. Hoffentlich wird die Reihe um Bob weiter fortgesetzt.


Dämonentor
Horror/Mystery-Roman
Charles Stross
Heyne 2007
ISBN: 978-3-453-52313-5
400 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 8,95

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