Alles auf Anfang. Cugel ist da, wo er auch zu Beginn des ersten Romans schon war. Auf seinem Weg zurück trifft er auf Mumber Sull. Dessen Reich wurde annektiert, obwohl ein uralter Vertrag das verbietet. Doch der Magier Simbilis, der den Vertrag vor Jahren schloss, ist verschwunden, und so ist Mumber Sull auf dem Weg, ihn zu suchen.

Cugel will eigentlich nach Hause, aber da es scheinbar keinen anderen Weg gibt, schließt er sich Mumber Sull an, und beide begeben sich auf eine gefährliche Reise in die Unterwelt, denn dort soll sich der Magier befinden. Auf dem Weg dorthin müssen sie sich gegen Menschenfresser behaupten, einen Brückenwächter austricksen und noch weitere Gegner bezwingen.

Michael Shea hat Anfang der 1970er Jahre, fasziniert von den Kurzgeschichten um die Figur des Cugel, den Autor Jack Vance gebeten, dessen Figur für einen eigenen Roman nutzen zu dürfen. Vance stimmte zu, und so entstand der Roman. Zeitlich spielt der Roman zwischen den beiden Teilen von „Cugels Irrfahrten“.

Der Roman ist reich an bizarren und auch obszönen Geschichten und bietet eine Fülle von Ideen, die in der heutigen Zeit locker für mehrere Bände gereicht hätte. Dabei bleibt die Charakterstudie auf der Strecke. Alle Figuren sind blass und haben keinen Tiefgang. Insbesondere bei Cugel hätte ich mir da mehr gewünscht. Durch die vielen Ideen und die gute Schreibweise lässt sich der Roman aber zügig lesen, und 170 Seiten sind nun auch nicht so viel Lesestoff.

Dafür ist der Preis allerdings aus meiner Sicht doch etwas hoch. 9 Euro für nicht mal 200 Seiten finde ich recht viel, aber ob es sich lohnt, muss jeder selbst entscheiden.

Fazit: Der Reiz des Buches liegt in Cugel und seiner schelmenhaften Lösung von Problemen. Immer wieder gelingt es ihm, sich mit List aus der Klemme zu befreien, und dabei lässt er seine Ziele nicht aus den Augen. In Michael Sheas Erzählung ist er aber nicht so sehr der tragische Held wie in den Geschichten seines Erfinders Jack Vance.