Cthuloide Welten #17

Eine finstere Macht breitet sich aus. Sie wird kommen. Ihr habt keine Chance. Versucht es erst gar nicht. Denn sie wird euch aufhalten, ergreifen und nie wieder loslassen.

von Dominik Heinrichs

 

Die 17. Ausgabe der „Cthuloide Welten“ kommt mit stattlichen 132 Seiten feinster Information, Abenteuern und natürlich auch dem obligatorischen Unspeakable Vault of Doom. Diesmal lautet das Titelthema Mittelamerika in den 1920ern.

Daniel Hockmann und Frank Heller haben richtig viel Arbeit in den 32-seitigen Bericht zu Mexiko um 1920 gesteckt. Neben dem geschichtlichen Überblick inklusive Zeittafel von 1920 bis 1929 beleuchten die beiden Autoren auch die geografischen Daten Mexikos und versuchen so, den Lesern respektive den Spielleitern so viele detaillierte Informationen wie möglich zu geben, um eine Sitzung in Mittelamerika so authentisch zu gestalten wie es eben geht. Ein Einblick in Mexiko-Stadt und zehn weitere Städte bietet Flexibilität im Spiel, und die „Stätten alter Macht“ verschaffen dem Spielleiter viele Möglichkeiten der „gruseligen“ Abenteuergestaltung. Durch und durch ein sehr interessanter Bericht.

„Bittere Wasser“ von Christoph Maser ist ein Abenteuer in den 1920ern, was, sehr passend, auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán spielt. Sehr zum Leidwesen der Charaktere haben sie es hier mit Kannibalen zu tun, denen sie möglichst geschickt entgehen müssen, um schließlich den dort ansässigen Maya helfen zu können. Mehr möchte ich von diesem höchst spannenden Abenteuer nicht erzählen. Es ist für drei bis fünf Charaktere geschrieben, wobei das Beherrschen der spanischen Sprache und das örtliche Wissen Mittelamerikas durchaus hilfreich sein können.

In die Traumlande der 1920er entführt uns Sixt Wetzler mit dem Abenteuer „So weit die Träume tragen“, was Motive von Lovecraft, Dunsanys und Gaimans vereint. Im ersten Teil des Abenteuers begeben sich die Charaktere auf die investigative Suche nach dem Zugang zu den Traumlanden und erleben im zweiten, vom Autor als sehr gradlinig gestalteten Teil verschiedene Episoden. Das Abenteuer ist nicht sehr schwierig zu lösen, verspricht aber sehr viel Anregung für die Fantasie aller Beteiiligten. Spielen!

Sechsfacher Raubmord – 100.000 Mark Belohnung. 100.000 Mark Belohnung? Klingt nicht so viel? Ist es aber. Denn der Raubmord trug sich 1922 zu. Und da war diese Summe ein Vermögen. Der sehr nett geschriebene Artikel von Peter Schott dreht sich eben um diesen Raubmord in Hinterkaifeck, vermischt Fakten mit cthuloider Masse und versucht, die vorhanden Daten in eine Form zu bringen, die das Verstehen jenen Falles erleichtert.

Auf den weiteren Seiten erleben wir noch ein Abenteuer für „Cthulhu Now“, begeben uns auf die Untersuchung des Kampfsystem unseres geliebten Rollenspiel-Systems und bekommen noch ein paar sehr interessante Artikel zu lesen, darunter ein Interview mit yog-sothoth.com Chef Paul Maclean.

Fazit: „Cthuloide Welten #17“ bietet für den geneigten Rollenspieler und Interessierten des Horrors oder der Geschichte sehr interessante Artikel, Berichte und Abenteuer. Ich muss wirklich ein großes Lob aussprechen, für all das, was man auf 132 Seiten für schlappe 9,95 Euro geboten bekommt.


Cthuloide Welten 17
Offizielles Magazin für H. P. Lovecrafts Cthulhu
Frank Heller, Oliver Adam, Mirko Bader u. a.
Pegasus Press 2009
ISSN: 1610-5362
132 S., Softcover, A4, deutsch
Preis: EUR 9,95

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