Vorab eine kleine Erleichterung für alle Fans, die der Serie schon seit dem ersten Band treu sind: Cary Nord ist zurück! Nachdem die letzten beiden Bände der Reihe ja eher wegen ihrer ständig wechselnden Zeichner und Autoren ein wenig aus dem Rahmen gefallen sind, kehrt nun endlich ein bekanntes Gesicht zurück. Zwar fehlt mit Kurt Busiek noch immer der Autor, mit dem die Serie ihren Auftakt fand, dieser hat aber in Timothy Truman einen würdigen und erfahrenen Nachfolger gefunden.

Der Band enthält die amerikanischen Originalausgaben mit den Nummern 37 bis 44, wobei erneut zwei Nummern (39, 40) ausgelassen wurden, um die Geschichte als Ganzes erzählen zu können. Die Handlung setzt also am Ende von Band 4 der deutschen Panini-Ausgabe an und erzählt die Abenteuer von Conan, Nestor, dem Gundermann, und Jiara weiter. Das Gespann befindet sich in einer Stadt irgendwo an der Grenze zwischen Zamoria und Corinthia. Dort halten sich Conan und Nestor wieder mal mit kleineren Diebstählen und Beutezügen über Wasser. Man lebt in eher armseligen Verhältnissen, sehr zum Missfallen von Jiara, die mit dem geringen Einkommen und ihrer Bleibe gar nicht zufrieden ist.

Als ein junger Edelmann auftritt, verliert Jiara das Interesse an Conan. Ein Verrat bleibt nicht aus, und so werden Conan und Nestor schon bald von den Stadtwachen aus ihrem Versteck gejagt. Während Conan die Flucht gelingt, wird Nestor gefasst, gefoltert und hingerichtet. Selbstverständlich übt der Cimmerianer an den Mördern seines Freundes grausame Rache und auch Jiara kommt nicht so leicht davon. Doch sind all diese Eregnisse nur die Vorgeschichte für die eigentliche Geschichte um den Roten Priester Nabonidius. Hier versuchen gleich mehrere Kräfte die Macht in der Stadt an sich zu reißen. Egal ob am königlichen Hofe oder unter den Priestern des Anu, Conan befindet sich wieder einmal in einer Welt die ihm völlig fremd erscheint. Am Ende versuchen gleich mehrere Fraktionen, den Roten Priester des Anu zu beseitigen, um ihren Einfluss geltend zu machen. Doch dessen Haus gleicht einer mit Fallen gespickten Festung. Und noch eine weitere weitaus größere Gefahr, die ungeahnt entfesselt wurde, stellt eine zusätzliche Bedrohung dar.

Trumans und Nords Darstellung der Geschichte hält sich ziemlich genau an das Original von Howard. Hier merkt man einfach, dass sowohl Autor als auch Zeichner das richtige Gefühl dafür haben, Robert E. Howards Geschichten weitgehend unangetastet zu lassen. Nur an einigen Stellen schlagen sie ein paar Brücken oder bauen Verknüpfungen ein, um die Geschichte in die durchgehende Story rund um den Cimmerianer einzubauen. Es ist auch anzumerken, dass sich die deutsche Übersetzung ebenfalls stark an der Vorlage orientiert, und sich zum Teil sehr gut mit der aktuellen Übersetzung der Buch-Werksausgabe von Heyne abgleichen lässt (okay, das sind wahrscheinlich jetzt nur Details, die Freaks wie mir auffallen). An dieser Stelle daher einfach mal ein dickes Lob an den Übersetzer!

Fazit: Alles in allem, bekommt man mit dem siebten „Conan“-Band ein durch und durch gelungenes neues Comic-Abenteuer geboten. Dem neuen Stammautor Truman gelingt es, die von Busiek entzündete Fackel weiterzutragen, und Cary Nord präsentiert uns mit seinen Zeichnungen den Barbaren wieder mal im Bestform. Ein willkommener Lichtblick. Nachdem ja die Serie mit den letzten beiden Bänden nicht ganz so glänzen konnte, tut es einfach gut, mal wieder der eigentlichen Haupthandlung folgen zu dürfen. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn Panini auch in Zukunft wieder an dem Kern der Serie festhalten würde, anstatt sich in Miniserien anderer Autoren und Zeichner (siehe Band fünf und sechs) zu verzetteln. Das „Schiff“ Conan wurde endlich wieder auf einen klaren Kurs gebracht und hoffentlich bleib es dort auch noch für eine ganze Weile!