Conan 17 – Schatten im Mondlicht

Der 17. Band „Schatten im Mondlicht“ setzt in der ersten Hälfte die Ereignisse aus dem letzten „Conan“-Band „Schlacht am Ilbars-Fluss“ fort und präsentiert darüber hinaus mit „Insel ohne Wiederkehr“ eine eigene, in sich geschlossene Kurzgeschichte aus der Feder von Ron Marz, Bart Sears, Randy Elliot und Mark Roberts.

von Dominik Cenia

Der vorliegende vorletzte Sammelband der Serie enthält die Ausgaben #22 bis #25 der original „Conan the Cimmerian“-Serie sowie die beiden Nummern der eigenständigen Kurzgeschichte „Conan: Island of No Return“ von Dark Horse Comics. Mit Heft #25 endete damit auch schon die reguläre „Conan the Cimmerian“-Reihe. Das mittlerweile eingespielte Gespann Truman/Giorello führen die Reihe im gewohnten Stil fort und bringen die Geschichte zu einem klaren Ende. Hinzu gibt es in dieser Ausgabe eine ganze Reihe an Gastzeichnern und -Autoren.

Mit „Schatten im Mondlicht“ wird diesmal die gleichnamige Erzählung von Robert E. Howard aus dem Jahr 1934 aufgegriffen und in den „Conan“-Erzählzyklus von Truman/Giorello eingebunden. Bis auf einen kurzen Prolog knüpft die Story nahtlos an dem Ende von Band 16 „Schlacht am Ilbars-Fluss“ an. Als kleine Besonderheit wird die Handlung aber diesmal nicht aus der Sicht von Conan, sondern seiner Begleiterin Olivia von Ophir erzählt.

Ansonsten bietet der Band gewohnte „Barbaren-Kost“. Noch einmal darf sich Conan mit der Roten Bruderschaft anlegen und einigen alten Feinden gegenübertreten. Und natürlich warten auch wieder ein paar neue Gefahren auf den Cimmerianer und seine zarte Begleiterin. Truman zieht das Beste aus der Howard-Vorlage heraus, ohne sich lange aufzuhalten und liefert nochmal eine geradlinige abschließende Story ab, die im Kern so ziemlich alles enthält, was einen guten „Conan“ ausmacht.

Nicht ganz so spannend, aber ebenso geradlinig ist die zweite Geschichte „Insel ohne Wiederkehr“, gezeichnet von Multitalent Bart Sears. Sears ist ein alter Hase in der Branche, der schon für zahlreiche der große Comic-Verlage gearbeitet hat (Marvel, DC, Image, Dark Horse, etc.). Leider kann ich mich persönlich mit seinem Zeichenstil nicht sonderlich anfreunden. Seine Proportionen – vor allem die von Conan – wirken mir zu grobschlächtig und überzeichnet. Sears Köpfe wirken häufig viel zu klein, und die meisten Gesichter gleichen entstellten Grimassen. Das mag durchaus ein bewusst gewählter Stil sein, passt aber in meinen Augen nach Zeichnern wie Nord oder Giorello einfach nicht mehr in die Serie.

Die Story selbst ist ein solider Absacker: Zwei Diebinen überreden Conan, einen Schatz auf einer einsamen unbekannten Insel zu bergen. Doch natürlich lauern auch dort wieder allerlei Gefahren, denen Conan jedoch relativ routiniert trotzt. Hinzu gibt Autor Ron Marz „seinem“ Conan ein paar eher herablassende Charakterzüge mit auf den Weg, die Trumann so nie an den Tag gelegt hat. Somit tanzt „Insel ohne Wiederkehr“ insgesamt ein bisschen aus der Reihe und ist im Vergleich deutlich schwächer als „Schatten im Mondlicht“.

Fazit: Man merkt, dass der Serie so langsam der Schwung verloren geht. Von daher war es wohl mit Sicherheit keine Schlechte Idee, „Conan der Cimmerianer“ an dieser Stelle zu beenden und mit einer neuen Serie („Conan the Barbarian“) zu starten. Dadurch erhält die Reihe einen würdevollen, wenn auch nicht spektakulären Abschluss. Hier wurde nochmal genau das abgeliefert, was man als Leser von einem „Conan“ erwarten kann. Fazit: Solide! 


Conan 17 – Schatten im Mondlicht
Comic
T. Truman, T. Giorello, R. Marz, B. Sears, u. a.
Panini Comics 2012
ISBN: 9783862012947
ca. 160 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 16,95

bei amazon.de bestellen