Cover & Interior Art
Das Cover von April Lee zeigt einen Waffenschmied auf pergamentfarbenem Hintergrund beim Fertigen einer Klinge. Ganz ehrlich? Ich finde das Cover potthässlich. Geschmacksache hin oder her, mag es vom Inhalt her passend sein, die handwerkliche Ausführung ist lieblos bis schlecht. Die Innenillustrationen sind solide, können sich aber nur bedingt mit denen anderer Waffenhandbücher messen.

Inhalt
Nach einem Stimmungstext und einer kleinen Einleitung in die Handhabe des Buches geht es mit einem wahren Sammelsurium der verschiedensten Waffen los. Der Band ist in 6 große Kapitel geteilt. In den Beschreibungen werden die Handhabung von Waffe/Rüstung durch d20-Regeln bzw. L5R (2nd Edition) farblich jeweils unterschiedlich gekennzeichnet.

Weapons: Die gängigen Waffen der Samurai werden beschrieben. Neben den bekannten Schwertern, wie dem langen Katana und dem scharfen Wakizashi werden auch spezielle Klingen, wie die z.B. die Kakita Klingen, bedacht. Aber auch Stab und Stangenwaffen, die Waffen der Ninjas und Assassinen, werden ausführlich beschrieben.

Armor: Rüstzeug: leichte Rüstungen, die Rüstungen fremder Kulturen (Gaijin), z.B. von „unserem“ Kettenhemd bis hin zur Plattenrüstung, Schilde in allen Variationen.

Siege Weapons: Schweres Kaliber um Wälle, Mauern und Schutzgräben auszuschalten. Neben offensiven Waffen, wie dem bekannten Trebuchet-Katapult, ist hier Platz für das Oyumi (einem armbrustähnlichen Geschoss) und einen Rammbock namens Ohitsuji nebst seiner Geschwisterwaffe aus den Schattenlanden, dem Kurama Seiro. Außerdem werden noch die defensiveren Waffen wie z.B. der Kikkosha, ein Schutzwagen für Sabotageaktionen von Mineuren vorgestellt, die auf dem Schlachtfeld ebenfalls zum Einsatz kommen.

Nemuranai: Das Kapitel um die Zauberwaffen von Rokugan, die ordentlich nach Herkunft (Clan/Monster) sortiert sind. Einige Ideen, wie der giftige „Obsidian Tea“, sind gelungen und mal was anderes. Dagegen ist die Idee der „bösen“ Klinge mit den „Hungry Blades“ – die obligatorische Klinge, die den Träger beherrscht ... *schnarch* – bereits recht abgegriffen.

Gaijin Weapons: Die Waffen der Fremden Völker: vom Langbogen bis zum Stiletto, sortiert nach der jeweiligen Kultur. Berücksichtigt werden neben dem Senpet Imperium (Ägypten) die wilden Yobanji (Mongolen), die Seefahrernation von Merenae (Spanien/Portugal), die Yodatai (römische Kultur) und die Eisernen Königreiche (Orient/Indien).

Nonhumans: Tja, auch die Monster und anderen Nichtmenschen schleppen bekanntlich mehr Waffen als Bücher mit sich herum. Hier listen sich das skurrile Crchr (?) der Nezumi-Nomaden, die Naga-Klinge und der Knüppel des Ogers.

Auf den letzten Seiten werden noch einmal alle Spielwerte für die Waffen und Rüstzeug tabellarisch getrennt für „d20“ und die „L5R 2nd Edition“-Regeln aufgeführt.

Fazit: Der Band ist eigentlich zum Schnarchen. Wie die meisten Waffenkompendien ist er ein netter Zusatz, aber Gott sei Dank kein Muss. Der Inhalt ist pflichtgemäß aufgemacht, aber hat mich einfach nicht vom Hocker gerissen. Auch in punkto Illustrationen erwarte ich weitaus mehr von solchen Waffenbänden: Hier entdecke ich nur wenig und vor allem schlechte Waffenillustrationen. Aber ich habe bekommen, was ich von Anfang an erwartet habe: ein Waffenkompendium ohne große Überraschungen ... irgendwie fad.