Colossal Arena

Mit „Colossal Arena“ erschien auf den diesjährigen Internationalen Spieletagen in Essen die Neuauflage des Klassikers „Titan: The Arena“. Doch trotz des Titels darf man diese Neubearbeitung von Rainer Knizia nicht mit dem epischen Brettrollenspiel-Klassiker „Titan“ verwechseln. Bei „Colossal Arena“ handelt es sich lediglich um ein kleines Nebenspiel, das allerdings zum gleichen Hintergrund gehört.

von Dominik Cenia

 

Öffnet man die Box, purzeln einem erstmal fast 200 Spielkarten, eine Spielanleitung und rund 25 Plastikchips entgegen. Auf den Karten lassen sich dabei unter anderem zwölf wunderschöne Illustrationen verschiedener Kreaturen entdecken, die den Kern des Spiels ausmachen. Für jede Kreatur (z.B. Troll, Zyklop, Seraphim, Gorgon oder Wyrm) lassen sich Karten mit den Kampfwerten von Null bis Zehn finden. Ziel des Spiels ist es nun, mithilfe dieser Kampfkarten möglichst die Kreaturen fünf Runden lang überleben zu lassen, auf die man seine Goldwetten gesetzt hat. Je früher man auf eine Kreatur wettet, desto mehr Gold bringt am Ende die Wette, allerdings ist die Gefahr entsprechend größer, dass die Kreatur den Kampf nicht bis zur letzten Runde durchsteht. Zusätzlich gibt es noch Schiedsrichter und Zuschauerkarten, die ebenfalls den Spielverlauf beeinflussen können.

Jeder der zwei bis fünf Spieler kann in einer Runde eine oder mehrere Wetten setzen und kann sogar in der ersten Runde eine Geheimwette platzieren. Anschließend werden der Reihe nach die Kampfkarten platziert. Ein Spieler kann dabei eine neue Kampfkarte legen oder eine bereits vorhandene Kampfkarte mit einer neuen überdecken, um z.B. eine Kreatur stärker oder schwächer zu machen. Sobald in einer Runde alle Kreaturen mit einer Kampfkarte ausgestattet sind, verliert immer die Kreatur, deren Kampfkarte am niedrigsten ist. Wetten auf diese Kreatur gelten damit bis zum Ende des Spiels als verloren.

Spieler, die aktuell die höchsten Wetten auf eine Kreatur laufen haben, können außerdem die Spezialfähigkeit der gesponserten Kreatur einsetzen. Dadurch kann man z.B. andere Karten verschieben, seine Wetten neu platzieren oder Karten zurück auf die Hand nehmen.

Sieger des Spiels ist der Spieler, der am Ende der fünften Runde (oder wenn die letzte Karte gezogen wurde) das meiste Gold durch seine Wetten gewonnen hat.

Obwohl die Spielregeln relativ einfach sind und der Spielablauf sich leicht erlernen lässt, benötigt man doch eine gewisse Zeit, die richtige Taktik herauszufinden. Wer zu früh hohe Kampfkarten auf seine Kreaturen ausspielt, wird am Ende leicht von anderen Kampfkarten geschlagen. Im Gegenzug muss man allerdings auch aufpassen, dass anfängliche Wetten nicht sofort durch das frühe Ableben einer Kreatur wirkungslos werden. Auch muss man entscheiden, in welchen Runden man seine Wette platziert, um möglichst viel Gold zu gewinnen. Glück und eine große Risikobereitschaft spielen neben all diesen Überlegungen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Weniger relevant sind allerdings die Spezialfähigkeiten der Kreaturen. Obwohl sie den Spielverlauf auf spannende Weise unterbrechen können, kommen sie doch relativ selten zum Einsatz. Auch wirken sie sich am Ende nicht allzu sehr auf die Goldwetten aus, sodass der größte Teil des Spiel natürlich über die Kampfkarten abgehandelt wird.

Fazit: Das ausgezeichnete Spielmaterial und die ausreichende Spielanleitung geben zusammen mit dem interessanten Spielprinzip und den wirklich schönen Kartenmotiven eine gute Figur ab. Die Spielzeit für eine Runde beträgt ca. 40 Minuten, sodass man an einem Abend locker ein paar Spielchen hintereinander machen kann. Das Spiel ist daher rundum empfehlenswert für Freunde von schnellen Fantasy- und Kartenspielen. Warum allerdings die Schachtel zum Teil in englischer Sprache bedruckt ist (das Spiel ist allerdings komplett in Deutsch), bleibt wohl
ein Geheimnis.


Colossal Arena
Kartenspiel für 2-5 Spieler
Fantasy Flight Games / Heidelberger Spieleverlag 2004
Sprache: Deutsch
Preis: EUR 19,95

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