Clout Fantasy: Defenders of Undersea

Die zweite Edition eines der innovativsten sammelbaren Spiele begibt sich unter Wasser. Nach Goblins, Elfen, Untoten, Zentauren und Drachen mischt sich jetzt das Meervolk in Chip-Form ins Spiel ein. Eine gute Gelegenheit, ein sammelbares Spiel zu testen, das sich mehr auf manuelles Geschick und Augenmaß denn auf einen dicken Geldbeutel verlässt.

von Michael Wilhelm

 

Das "Clout Fantasy" zugrunde liegende Konzept war sicher ähnlich innovativ wie der Quantensprung bei der Einführung des Clix-Systems mit dem Erscheinen der ersten "Mage Knight"-Figuren. Leider scheint das doch sehr auf Geschicklichkeit basierende Spielsystem nicht annähernd so viele Freunde zu finden, wie es die Clix-Figuren mit Ablegern im Superhelden-Genre, der Science-Fiction und inzwischen sogar einem Horror-Klon geschafft haben. Ob es daran liegt, dass beim Chip-Werfen definitiv kein Sitzenbleiben mehr am Spieltisch möglich ist? Andererseits ist ein großer Vorteil, dass die robusten Chips sogar für Spiele am Strand, im Park oder auf der Straße kompatibel sind.
Aber wahrscheinlich will dann doch niemand riskieren, die schönen Chips zu zerkratzen und spielt lieber auf dem heimischen Teppich.

Die dritte Edition "Redbeard's Revenge", die sich mit Piraten, und damit erstmals Menschen, beschäftigt und schon langsam das Fantasy-Genre verlässt, ist bereits angekündigt. "Defenders of Undersea" widmet sich aber noch dem Leben unter dem Wasser. Ein Großteil des mehr als 80 Chips starken Sets ist Vertretern des blauen Meervolkes vorbehalten. Dank ihrer Rufen-Fähigkeit treten diese gerne in größeren Schwärmen auf und können so gezielt in heiß umkämpften Regionen des Spielfelds versammelt werden.

Doch auch für die fünf Fraktionen aus dem ersten Basis-Set finden sich jeweils fünf neue Chips. Von großem Interesse sind auf jeden Fall auch die ersten Relikte. Die neutralen Chips "Azurwasser-Tor", "Kleines Tor" und "Fangkäfig" führen den neuen Chip-Typus ein, der magische Gegenstände verschiedener Natur darstellen kann und aufgrund der weißen, neutralen, Farbe jede beliebige Fraktion verstärken kann.

Erhältlich ist "Defenders of Undersea" in Boostern mit je zwei zufälligen Chips und drei verschiedenen vorgefertigten Startern: "Hobgoblin-Heckmeck" (Goblins), "Lockruf der Todesfee" (Untote) und "Sirenensang" (Meervolk). Jeder Starter enthält das überarbeitete Regelheft, ein Maßband sowie ein spielfertiges Chipset aus 15 Chips einer Fraktion plus eines der Relikte.

Fazit: "Defenders of Undersea" schließt sich nahtlos an das Basis-Set an. Am Spielprinzip hat sich nicht wirklich etwas geändert. Dafür ist eine Fraktion vollständig neu hinzugekommen, die mit über 50 neuen Chips auch einiges an Auswahl und Potenzial zu bieten hat. Die Illustrationen auf den Chips sind von namhaften Künstlern gefertigt worden und von hoher Qualität, können aber zwangsläufig mit Illustrationen auf Karten von Größe und Farbkraft nicht mithalten. Dennoch sind die Chips wirklich schön anzusehen und liegen hervorragend in der Hand. Wer also Interesse hat, mal was Neues auszuprobieren, und dabei nicht unbedingt auf dem Hintern sitzen bleiben, sondern auch mal neben der Birne seine Geschicklichkeit trainieren möchte, sollte sich eine Handvoll Chips schnappen und loslegen.

Defenders of Undersea Sammelchip-Erweiterungsset Jesper Myrfors, Paul Peterson u. a. Hidden City Games/Amigo 2006 ISBN: 1-59934-022-4 (Booster) / 1-59934-018-6 (Starter) Booster mit 2 Chips / Starter mit 16 Chips, Regel und Maßband Preis: ca. EUR 1,99 (Booster) / ca. EUR 9,95 (Starter)

Links:

 

www.amigo-spiele.de/Clout.Amigo