Blue Moon Völkerset „Die Pillar“

Nicht lange hat es gedauert, bis Reiner Knizias internationales Großprojekt „Blue Moon“ sich in die Herzen der Fans gespielt hat. Und so wurden die neuen Völkersets jedes Mal mit großer Spannung erwartet. Ein Teil der cleveren Strategie ist sicher, dass sich auch Karten zukünftiger Sets bereits unter die früher erschienenen Völkersets gemischt hatten, so dass mit dem Erscheinen jedes neuen Sets auch schon in noch in der Zukunft zu erwartende Kartensets gespäht werden konnte. So fanden sich Karten zu den neuen Pillar schon in den Sets der Hoax, Mimix und Terrah.

von Michael Wilhelm

 

Auf den ersten Blick scheint „Blue Moon“ fast einen evolutionären Rückschritt in die Zeit vor den Sammelkartenspielen zu bedeuten. Aber dieser Eindruck ist weit gefehlt, denn der Perfektionist Reiner Knizia hat es geschafft, die freie Kombinierbarkeit eines Sammelkartenspiels mit der freien Zugänglichkeit eines konventionellen Kartenspiels zu kombinieren. So ist es nicht nötig, Unmengen an Karten zu besitzen, um abwechslungsreiche Kartenauswahlen zu ermöglichen. Jeder Spieler stellt sich einfach aus den Völkern, die ihm gefallen, seine Favoriten zusammen, vorausgesetzt er bleibt unter 30 Karten und nimmt keine doppelt ins Spiel.

Obendrein sind für „Blue Moon“ einige der namhaftesten Illustratoren aus dem Genre der Fantasy und des Abenteuerspiels versammelt. „Die Pillar“ werden erstklassig von Michael Philippi in Szene gesetzt und so kommt auch bei diesem Völkerset sofort durch das individuelle Design ein ganz besonderes Flair auf. Dieses teilweise an Wüstenbeduinen erinnernde Volk reitet auf riesigen Raupen und Schmetterlingen. Dabei ähneln sie aber mehr den Fremen des Wüstenplaneten, die auf Sandwürmern reiten, als niedlichen kleinen Feen mit Schmetterlingsflügeln.

Und was haben die Raupenreiter spielerisch zu bieten? Astronomische Stärkewerte wird man mit den Pillar nicht erreichen können, da sie weder über frei noch als Paar spielbare Charaktere verfügen. Und auch ihre Verstärkungen und Unterstützungskarten steuern keine großen Stärke-Boni bei. Dafür verfolgen sie eher eine Direktschaden-Strategie. So gibt es einige Verstärkungen, die den Gegner zwingen, Karten mit bestimmten Stärke-Werten direkt von der Hand abzuwerfen. Andere verleihen dem Träger automatisch einen Stärkewert von 5 oder 6. So können die Pillar auch als siebtes Volk der „Blue Moon“-Welt also wirklich noch mal eine komplett neue Strategie ihr eigen nennen.

Abgerundet wird das Völkerset mit je einer Karte zu den Völkern der Vulca, Mimix und Khind. Für die Vulca gibt es die Unterstützung „Hitzeschleier“, die Amazonen vom Volke der Mimix können sich über die „Hüterin des Einhorns“ freuen und die Khind bekommen mit „Lass die Fäuste tanzen“ eine neue Anführeraktion.

Fazit: Das Völkerset „Die Pillar“ setzt konsequent die Reihe der faszinierenden und wunderschön illustrierten Sets des wirklich außergewöhnlichen Kartenspiels „Blue Moon“ fort. Für alle, die sich schon mit dem Grundspiel und den anderen Völkern auseinandergesetzt haben, ist es bedingungslos zu empfehlen. „Blue Moon“ ist ein tolles Spiel und profitiert sehr von einer Erweiterung der Kartenauswahl.


Blue Moon: Völkerset Pillar
Kartenspiel-Erweiterung
Rainer Knizia, Michael Philippi
Kosmos 2005
ASIN: B0006VSLI6
Sprache: Deutsch
Preis: ca. 6-7 Euro

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