Die inzwischen schon recht stattliche „Blue Moon“-Fangemeinde kann sich auf eine große Bereicherung an spielerischen Möglichkeiten freuen. Nicht nur beim konstruierten Spiel mit frei zusammengestellten Decks öffnen sich mit den neuen Karten viele Möglichkeiten. Auch das Spiel mit den vorgefertigten Völkersets wird deutlich bereichert. Für die eher konventionellen Spieler bieten sich vor allem die Gesandten an. Diese sind Vertreter eines bisher noch nicht als eigenes Völkerset aufgetretenen Volkes, der Hyla und der Tutu nämlich, die aber dennoch ein paar Gefolgsleute mit sich bringen.

Die Gesandtenkarte wird zu Beginn des Spieles, ähnlich der Anführerkarte, an den Spielplan angelegt und bereichert den Kartenpool um sieben auf der Karte selbst genannte Karten, eben die schon genannten Vertreter der Hyla und der Tutu. Die Tutu treten als Charaktere in Erscheinung, die Hyla in Form von Einflusskarten, welche einen permanenten Einfluss auf das Spielgeschehen haben. Es kann aber immer nur eine davon im Spiel sein, sodass eine neu gelegte Einflusskarte eine schon ausliegende auf den Abwurfstapel vertreibt.

Zusätzlich wird jedes Kartenset zum Spiel mit den Gesandten um drei Karten des gewählten Volkes bereichert, die sich in „Gesandte und Inquisitoren“, beziehungsweise im noch in Kürze erscheinenden Set „Inquisitoren und Gesandte“ finden lassen. Man spielt also mit 40 statt der bisher üblichen 30 Karten, wobei 33 sich aus einem Volk zusammensetzen und die übrigen 7 aus Tutu-Charakteren, Hyla-Einflusskarten und den Interventionskarten, die, um es mit der Hintergrundgeschichte der Welt Blue Moon zu erklären, ein Eingreifen der Thronfolger repräsentieren sollen. Diese können eben gespielte Karten in ihrer Wirkung neutralisieren oder einen zweiten Gebrauch einer bereits ausgespielten Karte ermöglichen. Da es aber auch eine Konter-Karte gegen diese Interventionen gibt, dürften sie wohl kaum als übermächtige Gamebreaker in Erscheinung treten.

Letztendlich finden sich auch noch die beiden Inquisitoren „Argusauge“ und „Schmierpfote“ in diesem Set. Diese werden vor allem im Spiel mit selbst zusammengestellten Decks ihren Einsatz finden. Sie erhöhen die Anzahl der einem Spieler verfügbaren Karten sowie die Anzahl der für die Zusammenstellung eines Decks zur Verfügung stehenden Monde, das heißt, die Auswahl der Karten, die nicht aus dem eigenen Völkerset stammen.

Bereits angekündigt werden in der Regelbeilage so genannte Kristallkarten, welche die Zahl der in einem Kampf gewonnenen Drachen modifizieren. Diese sollen erstmals in der im Herbst diesen Jahres erscheinenden Erweiterung „Inquisitoren und Gesandte“ ins Spiel kommen.

Fazit: Das vorliegende Set stellt eine große Bereicherung für „Blue Moon“ dar. Nicht nur, dass zu den schon vorliegenden Völkersets noch kleine Schmankerl dazugekommen sind, durch das Spiel mit den neuen Kartentypen der Gesandten und Inquisitoren erlangt „Blue Moon“ eine deutlich größere Variabilität. Eine große Zahl an neuen Kombinationsmöglichkeiten wird allein schon deutlich, wenn man nur die Zahl der sieben bisher erschienenen Völkersets mit den beiden Gesandten kombiniert. Ganz zu schweigen vom Zusammenstellen eigener Decks mithilfe der beiden Inquisitoren. Sowohl für den gelegentlichen „Blue Moon“-Spieler, der anhand der Gesandten ein wenig mehr Abwechslung erreichen möchte, als auch für den anspruchsvolleren Spieler, der ständig neue Kombinationen erprobt, ist „Gesandte und Inquisitoren“ eine lohnenswerte Investition.