Alix Black dient in der Garde des Königs. In einer verlorenen Schlacht sieht sie sich nicht nur ihren Feinden, den Oridianern gegenüber, sondern auch dem so genannten Priester, der scheinbar dunkle Mächte beherrscht, um eine seelenlos wirkende Armee zu kontrollieren. Doch nicht genug: König Erik wird in der Schlacht auch noch von seinem eigenen Bruder verraten und Alix kann ihm gerade so das Leben retten. Zum Dank erklärt König Erik sie zu seiner persönlichen Leibwächterin und Alix muss nun ihre größte Herausforderung meistern: Den König beschützen, während Intrigen geschmiedet werden und er aus der Verbannung heraus seine Krone zurückfordern will. Während Alix ihrer Pflicht dem Schutz des Königs nachkommt, wollen dieser und ihr langjähriger Kamerad Liam ihr Herz erobern. In diesem schmerzlichen Konflikt zwischen Loyalität und Liebe versucht Alix, das Richtige zu tun, um ihr Land und ihren König zu beschützen.

Erin Lindsey hat bereits Mystery-Romane unter dem Namen E.L. Tettensor veröffentlicht und legt nun mit „Bloodbound – Die Garde des Königs“ ihren ersten Fantasy-Roman vor. Wie der Titel „Bloodbound“ schon andeutet, können Blutmeister flüssiges Metall für Schwerter oder Holz für Bögen mit Blut von Kriegern verbinden, um eine tödliche Waffe zu erschaffen. Doch unter all den Blutmeistern gibt es auch einen, der das Volk mit dunkler Magie verhext und es somit zu Unterjochten, also willenlose Handpuppen macht, um den Königsthron zu erobern.

In dem ersten Kapitel des Buchs wird der Leser eiskalt in die alles entscheidende Schlacht geworfen. Es dauert eine Weile, bis man versteht, wer Feind und wer Verbündeter ist und was es mit den verschiedenen Bannerhäusern (den Green, Blacks, Browns, Greys usw.) zu tun hat. Doch je weiter die Geschichte voran schreitet, umso mehr wächst man in sie hinein. Das ist dem schönen Erzählstil der Autorin geschuldet, der stets flüssig ist. Man kann alles wunderbar in geistigen Bildern verfolgen.

Aber auch die liebenswerten Charaktere tragen dazu bei, dass die Geschichte nur so dahin fliegt. Allen voran natürlich Alix Black, die Heldin dieses Buchs. Sie ist eine Tochter des Bannerhauses Black, untersteht somit dem König und wird auch prompt zu seiner persönlichen Leibwächterin befördert. Als der König ihr seine Aufwartung macht, fühlt sie sich einerseits zu ihm hingezogen, aber andererseits auch in einem Zwiespalt, denn ihre Liebe gehört doch eigentlich ihrem Kameraden Liam, mit dem sie eine Liebelei angefangen hat.

Liam ist ein Kundschafter-Kamerad von Alix und leider auch der Bastard eines Adligen. Diese Tatsache und dass er aufgrund seiner Herkunft kein schönes Leben hatte, lassen ihn zwar aufrichtig und treu erscheinen, jedoch hat er sehr große Selbstzweifel. Und als er erfährt, dass der König, der immer offen, freundlich und gutherzig ist, seiner Alix, die er von Herzen liebt, Avancen macht, zieht er sich immer und immer zurück und stößt die Liebe seines Lebens von ich weg.  

Obwohl das Cover eher nach einem romantischen Buch aussieht und auch die Handlung sehr danach klingt, ist es keinesfalls nicht "nur romantisch". Ja, es gibt eine Liebesgeschichte, aber mindestens genauso viel Politik, Krieg und Intrigen, die die Waagschale halten und das Buch sehr spannend und interessant zu lesen machen.

Fazit: „Bloodbound – Die Garde des Königs“ ist eine stimmige Geschichte mit überraschenden Wendungen, deren außergewöhnliches Leseerlebnis von Anfang an packt, tief unter die Haut geht und lange nicht mehr loslässt. Gleichzeitig ist das Buch auch ein reiner Spaß und sorgt immer mal wieder für Erheiterung. Wer Fantasy mit einem romantischen Touch mag, ist bei diesem Buch bestens aufgehoben. Leser, die mit ein wenig Liebeswirren nichts anfangen können, sollten jedoch einen Bogen darum machen.