Im Zentrum der Geschichte steht natürlich der Papst – nun ja, nicht Benedikt16 oder JoPaul2, sondern ein anderer, dafür aber um Längen sympathischerer Papst. Er ist nicht besonders christlich für einen Papst, zumindest was das Fluchen angeht oder das Zölibat, aber was soll’s. Er ist Papst und führt ein gutes Leben. Zumindest bis zu dem Tag, an dem Gott auftaucht, um das letzte Gericht zu verkünden. Klar, dass sein erster Diener auf Erden da mit seinem Lebenswandel sehr schlechte Karten hat, in den Himmel aufgenommen zu werden.

Und so wird er wie Millionen anderer Sünder auch auf der Erde zurückgelassen, als die Pforten zur Hölle aufbrechen und Horden an Teufeln auf die Welt speien. Aber Menschen sind nunmal auch keine Weicheier und wissen sich zu wehren, so dass es zum großen Krieg zwischen Menschen und Teufeln kommt und am Ende, kurz vor der gegenseitigen Auslöschung, ein Friedensvertrag unterzeichnet wird.

Etwas deprimiert über seinen Verlust an Einfluss und Macht sitzt der Papst heute in einer verruchten Kneipe und findet sich bald in einer Schlägerei mit ein paar Dämonen um die Ehre einer jungen Dame wieder, mit der er dann auch im Bett landet.

Gott aber ist barmherzig und schickte der Erzengel Michael zur Erde, um ein Auge auf die letzten paar guten Menschen zu werfen und sie nicht vollkommen Chaos und Anarchie zu überlassen. Doch nun ist er verschwunden, von Luzifer entführt! Ein Held muss her! Und so wendet sich Gott an seinen rauen ersten Diener mit dem Anliegen, Michael zu retten und lockt ihn mit einem Platz im Himmel.

Um nicht gar so schwach den Horden Luzifers gegenüberzustehen, wird der Papst mit ein paar zusätzlichen Muskeln ausgestattet und ihm wird ein Sidekick zur Seite gestellt: Jesus H. Christ, Gottes Sohn, der leider alleine zu vertrottelt ist, um irgendetwas an der Lage zu ändern. So zieht nun das ungleiche Duo los, um sich an den Schergen Luzifers – den ZombieTwins zum Beispiel – vorbei bis in Herz von HellCorp zu prügeln und Michael zu befreien. Und so ward ein neuer Superheld geboren...

Diese Synopse ist natürlich nur ein Teil der Geschichte von „Battle Pope 1: Genesis“, die mit sehr viel Witz und Humor erzählt ist. Es gibt keine Doppelseite, auf der man nicht mindestens einmal über die genialen Einfälle schmunzeln müsste. Der vorliegende Band ist dabei eine Neuauflage, in der die ursprünglichen Teile 1 bis 4 der Serie überarbeitet und neu koloriert wurden. Für knapp 13 Dollar bekommt man einen 16cm x 26cm Softcoverband mit 120 Seiten, die alle in Hochglanz und Farbe sind. Der Zeichenstil ist sehr gut und übertrifft sicherlich den Standard, den man von „X-Men“-Comics gewohnt wäre. Die Kolorierung ist sehr intensiv und die Farbwahl unterstützt die Stimmung der Geschichte.

Fazit: Ein unterhaltsamer kleiner Comicband hoher Qualität. Wenn man ihn zufällig im Laden sieht: Einpacken, lesen und lachen. Aber auch so lohnt es sich sicherlich, gezielt danach Ausschau zu halten oder ihn zu bestellen. Wie der Untertitel: „Vol. 1: Genesis“ anzeigt, sind weitere Folgebände geplant. „Vol. 2: Mayhem“ ist bereits erschienen. Man darf also gespannt sein.