AvP: Aliens Collector’s Set

Die Gefährlichste aller Spezies ist zurück! Nein, ich rede nicht von den ersten Bildern und Infos zu „Aliens vs. Predator 2“ (die ohnehin nichts Gutes verheißen…), sondern von dem dritten und letzten „AvP Collector’s Set“ für „HorrorClix“ aus dem Hause Wizkids.

von Dominik Cenia

Im Prinzip war das „Aliens Collector’s Set“ eigentlich das erste Set aus der ganzen Reihe, erreichte hierzulande die Läden aber erst nach der phantastischen Alien Queen und den coolen Predatoren. Wer sich also bisher nur die Zeit damit vertrieben hat, diese phantastischen Monster gegen das übliche „HorrorClix“-„Gesocks“ antreten zu lassen, kann erleichtert aufatmen! Endlich gibt es würdige Gegner!

Die Aliens kommen mit insgesamt sieben Figuren daher und bilden zusammen eine 500-Punkte-Truppe. Vom teuren 110 Punkte „Grid Alien“, bis hin zu den drei eher günstigen Varianten mit 50 Punkten kann man sagen, dass keines dieser Monster ein leichter Gegner ist. Alle Aliens sind von Beginn an „blooded“ und können in zwei verschiedenen Varinaten eingesetzt werden, je nachdem, was zu Beginn einer Runde gebraucht wird.

In ihrer normalen Form sind die Aliens ein Horror für jeden Fernkämpfer. Mit „leap/climb“, „camouflage (phantom)“ und einem Bewegungswert zwischen sieben und acht, sind die Biester verdammt schnell und kaum zu Treffen. Ach ja, und habe ich die Verteidigungswerte zwischen 16 bis 18 erwähnt? Nein? Na dann, viel Spaß!

Aber auch in ihrer transformieren Form sind die Aliens für den Gegner kein wirklicher Genuß. Dank „acid blood“ verursacht jedes Alien automatisch einen Klick Schaden gegen den Angreifer, wenn es verwundet wurde. Und das jedes Mal! Der Schaden der Aliens ist natürlich meistens „penetrating damage“ und auf einer 5 oder 6 weichen sie ohnehin jedem Nahkampfangriff aus. Auch die Anzahl der Klicks kann sich sehen lassen. Sie liegt zwischen sechs und acht Klicks, je nach Punktewert der Figur. Das besonders heftige „Grid Alien“ kommt sogar auf neun Klicks und übertrifft damit beispielsweise sogar den guten Hellboy aus dem gleichnamigen Action Pack.

Nur zwei der sieben Aliens können auch im Fernkampf angreifen. Doch zum Glück ist deren Reichweite auf nur vier oder weniger Felder begrenzt. Wenigstens ein kleiner Lichtblick am Ende des Tunnels…

Neben den Figuren befinden sich in der Box noch vier „Plot Twist“ Karten, ein paar der üblichen Wissenschaftler als Opfermarken, eine Regelübersicht mit Szenariovorschlägen und ein neuer Spielplan mit zwölf „Wall Tokens“, der das Innere der Pyramide aus dem Wes-Anderson-Film „Aliens vs. Predator“ darstellt. Die „Wall Tokens“ sind dabei das Besondere und machen den Plan auch so spielenswert. Denn jede Runde muss gewürfelt werden ob, ganz wie im Film, sich die Wände der Pyramide bewegen. Dadurch können sich neue Durchgänge ergeben oder andere einfach verschlossen werden. Ein paar enge Schächte, die als schweres Gelände zählen und von den Aliens dank „leap/climb“ mühelos durchschritten werden können, sorgen auf den Spielplan für eine ähnlich panische Atmosphäre wie sie für ein Alien-Szenario einfach üblich ist.

Ebenfalls eine bittere Angelegenheit: Wer seine Figuren auf einem Feld mit einem möglichen „Wall Token“ stehen hat, riskiert, dass seine Miniatur zerquetscht wird. Als ob man nicht schon genug Probleme hätte.

Die „Plot Twist“ Karten sind bei all dieser Tödlichkeit eher unspektakulär und beziehen sich eigentlich nur auf die „victim tokens“. Bei normalen Spielen eher nutzlos, in speziellen Szenarien aber vielleicht ganz gut zu gebrauchen.

Was die Bemalung der Figuren angeht, so darf man von den Aliens natürlich nicht allzu viel erwarten. Ein paar dunkle Schwarz-, Grau- und tiefe Blautöne sind schon alles, was die Aliens spendiert bekommen haben. Ein zusätzlicher Akzent hätte den Figuren vielleicht nicht geschadet, und die Tatsache, dass etwa die Zähne der Aliens in Silber bemalt wurden, mag ebenfalls etwas merkwürdig anmuten. Trotzdem wirken die Figuren einfach genial, denn die dynamischen Posen, die Körperhaltungen und zahlreiche modellierte Bezüge zum Film lassen eine wunderbare Atmosphäre aufkommen. Ein Alien hat von einem Predator-Netz einen „Gitterabdruck“ auf dem Schädel. Ein anderes Alien verspritzt gerade Säure aus seinem verletzten Schwanz. Drei weitere Aliens klammen sich an unheilvolle Säulen. Und eine Figur davon hat sogar einen genial modelierten Wissenschaftler mit auf der Base und springt diesen gerade an. Mehr Dramatik geht nicht!

Fazit: Ich habe mich sehr lange auf das „Aliens Collector’s Set“ gefreut, und kann mit Freuden sagen, dass alle meine Erwartungen erfüllt und sogar noch übertroffen wurden. Hier hat WizKids einfach alles richtig gemacht. Während bei den Predatoren die Zuordnung der Spielwerte zu den Figuren zum Teil keinen Sinn ergab, wurde bei den Aliens das Thema richtig eingefangen. Die Figuren und das Zubehör sind einfach stimmig. Der Spielplan mit den sich verschiebenden Wänden ist überaus dynamisch und die ganzen Spielwerte sind einfach der pure Horror! Nur eine Sache fehlt jetzt noch: Ein Trupp „Colonial Marines“ und eine „Ripley“ im Laderoboter. Ein Android namens „Bishop“ (wenn möglich als „zwei Teile“ Variante) und eine „Newt“ die es zu beschützen gilt. Doch leider wird all dies wohl ein Traum bleiben, denn das „AvP“ Franchise hat leider nichts mit James Camerons „Aliens“ zu tun. Schade eigentlich, aber es bleiben ja wenigstens noch genügend Predatoren zum Verspeisen übrig. Wohl bekomms! *schnapp*


HorrorClix: AvP: Aliens Collector's Set
Miniaturenspiel-Erweiterung
Wizkids Games 2007
EAN: n.a.
Sprache: Englisch
Preis: $ 30,00

NUR NOCH GEBRAUCHT ERHÄLTLICH