AvP: Alien Queen Action Pack

An der Filmvorlage „Alien vs. Predator“ von Paul W. S. Anderson mögen sich die Geister scheiden – die einen sehen in ihm den Niedergang zweier großer Science-Fiction-Franchises, die anderen lieben ihn als Genre-Pulpstreifen. Die „Alien vs. Predator“-Produktreihe, die vor Kurzem für das Spiel „HorrorClix“ herauskam, ist allerdings unzweifelhaft das Coolste, was seit Langem auf dem umkämpften Miniaturenmarkt erschienen ist! Werfen wir einen Blick auf das „krönende“ Set der Reihe: Das „Alien Queen Action Pack“!

von Frank Stein

Die „Königin“ der Xenomorphen kommt in einer schicken blau-schwarzen Pappschachtel mit großzügigem Sichtfenster daher. Im Inneren befindet sich nicht nur die Queen selbst, in zorniger Pose an ihre Egg Base „gekettet“, sondern auch noch ein rennendes Alien und ein hoch aufgerichteter Predator-Krieger mit Speer. Weiterhin finden sich in der Box ein Spielplan mit der Alien Queen Containment Chamber, 2 Monster Cards, 4 Plot Twist Cards, 6 Victim Tokens, 6 Alien Egg Minion/Alien Drone Tokens, ein kleines Regelwerk (inklusive Szenarien) sowie ein Faltblatt mit den Statistiken für die Egg Base und die Tokens.

Die drei Figuren sehen allesamt unglaublich cool aus und gehören, meinem Empfinden nach, im Bereich der Pre-Painted Miniatures voll und ganz zur Oberklasse. Das Alien ist natürlich in Schwarz relativ schlicht, aber gerade der Predator gefällt durch seine Detailfreude (die Metallringe seiner Dreadlocks, die Kette mit Totenschädeln, das feine Körpernetz). Der erste Platz gebührt natürlich der Queen selbst, die auf einer gewichtigen Base steht, auf der zwischen drei Tempelsäulen ihr Eiersack aufgehängt ist, derweil kleine Alieneier sie umlagern. Als besonderes Schmanckerl kann man sie sogar von der Egg Base lösen und als höchst agile Furie über den Spielplan bewegen. Aber Vorsicht! Die Queen steht auf nur zwei sehr grazilen Füßen, deren Klebepunkte minimal sind. Wer nicht aufpasst, löst nicht nur die Queen von ihrem Eiersack, sondern von ihrer ClixBase gleich mit!

 

Auch spieltechnisch vermag das Set zu begeistern. Der 65-Punkte-Predator verfügt über eine höchst solide Fertigkeitenkollektion. Er besitzt eine Tarnvorrichtung („Cloak“), die ihm +2 Verteidigung gegen Fernkampfangriffe bietet, und seine Reflexe („Reflexes“) schützen ihn gleichermaßen gegen Nahkampfattacken. Als „Martial Artist“ vermag er zudem bei einer 4-6 auf einem W6 einem geglückten Angriff im letzten Moment auszuweichen. Sein „Combi Stick“ erzeugt Penetrating Damage und sein „Plasmacaster“ feuert mit +1 Schaden gegen ein einzelnes Monster. Bei Startwerten von 8 Bewegung, 10 Angriff, 16 Verteidigung, 2 Schaden und 6 Feldern Feuerreichweite kann man nur sagen: Respekt!

 

Die Werte des Aliens lesen sich nur marginal schlechter: 9 Bewegung, 9 Angriff, 15 Verteidiung und 2 Schaden (keine Fernkampfreichweite). Dafür ignoriert das Biest dank „Leap/Climb“ praktisch alle Bewegungshürden, es ist von Beginn an „Blooded“ (kann also Laufen und Kämpfen in einer Aktion), gegen Fernkampfangriffe schützt die Fähigkeit „Serpentine“ mit +2 Verteidigung, sein „Hisssssss…“ erschwert das Lösen im Nahkampf und seine „Acidic Wounds“ verwunden alle gegnerischen Monster zu Rundenbeginn mit 1 Schaden. Ein wirklich flinkes und gemeines Vieh.

 

Doch das alles ist nichts im Vergleich zur Killer Queen! An die Egg Base gefesselt, produziert sie fast jede Runde Eier, die sich in späteren Runden (zu Beginn jeder Runde wird das Rad weitergedreht) in fiese Aliendrohnen verwandeln. Sowohl Eier als auch Drohnen sind reguläre Monster, die jeden Gegner angreifen können. Zwar sind sie nach einem Treffer niedergemetzelt, aber bis dahin können sie anstürmende Feinde so lange bremsen, um ihren Geschwistern das Befreien der Königin zu ermöglichen. Dabei ist der Schaden, den der Harnisch aushält, mit 10 Punkten nicht ganz ohne – vor allem dank Schadensreduktion auf fast allen Stufen.

 

Dafür tobt die Queen, die angeleiht nur ihre harte Schale und den peitschenden Schwanz nutzen kann – den indes mit 3 bis 5 Schadensclix pro Treffer! –, entfesselt gar fürchterlich durch die Feindeshorden. Schon Startwerte von 8, 11, 17, 3 und 24 Lebenspunkten sind beachtlich. Dazu kommt ein ganzer Reigen an Fähigkeiten: „Leap/Climb“, „Hisssssss…“, „Acid Blood“ und „Reflexes“ kennen wir schon. Ihr „Piercing Tail“ macht Penetrating Damage, ihr „Exoskeleton“ reduziert den genommenen Schaden um 1, im „Rampage“-Modus darf sie nach dem Mord an einem anderen Monster sofort eine freie Aktion anschließen, ist sie erbarmungslos („Merciless“) wird der Schadenswert um 1 pro Action Token auf dem Zielobjekt gesteigert, wenn sie richtig wild wird („Savagery“), hebt er sich generell um 2. Damit ist die gute Frau ein veritabler Albtraum, der mit 300 (solo) bis 450 Punkten (in Egg Base) aber auch nicht ganz billig kommt.

 

Fazit: Jeder! Aber auch wirklich jeder! Der auch nur im Entferntesten auf ClixSpiele steht! Sollte sich dieses Set zulegen! Die Queen ist zugegeben ein harter Brocken und für kleinere Gefechte eher untauglich, aber wenn zum Massen-Halali der Predatoren geblasen wird (ich schlage 600 Punkte vor), stellt sie einen formidablen und sehr coolen Endgegner dar.


HorrorClix: AvP: AlienQueen Action Pack
Miniaturenspiel-Erweiterung
Wizkids Games 2007
ISBN: 978-1-59041-405-7
Sprache: Englisch
Preis: $ 34,99

NUR NOCH GEBRAUCHT ERHÄLTLICH