Das „Aventurische Archiv IV“ (AA) umfasst faktisch die Jahre 1017 bis 1018 BF (24-25 Hal). Es deckt die Ausgaben des „Aventurischen Boten“ (AB) Nr. 55-61 ab. Für das Jahr 1016 (23 Hal) findet der Leser zu Beginn eine zweiseitige tabellarische Übersicht. Das Jahr 1019 BF (26 Hal) wird noch mit dem Monat Praios auf 14 Seiten am Ende des AA IV fast vollständig einbezogen.

Wie schon die drei bisher vorliegenden Bände des AA bietet auch diese Ausgabe die einmalige Gelegenheit, schnell und kompakt die interessantesten Artikel des wichtigsten „DSA“-Periodikums zu finden. Da dauert alleine das Stöbern in Internet-Auktionshäusern länger, vom illegalen Tauschbörsen-Download oder dem aufwendigen Zusammenkopieren alter Originalausgaben ganz zu schweigen.

Für Band III, diesen Band IV und auch den noch erwarteten Band V gilt ein Umstand als ganz besonders vorteilhaft: Spielleiter der Borbarad-Kampagne „Die Sieben Gezeichneten“ finden alle die Kampagne betreffenden Artikel mit einer besonderen Markierung herausgehoben gekennzeichnet. Das erleichtert die wirklich schwere Vorbereitungsarbeit und das Spiel mit Hintergrundmaterial sehr. Um nur ein paar Beispiele zu nennen, wird im AA IV von der Zerstörung des Praios-Klosters Arras de Mott berichtet, den Verstimmungen zwischen dem Alten und dem Neuen Reich oder dem Beginn der Roten Keuche im Lieblichen Feld.

Natürlich wurde auch in der aktuellen Ausgabe des AA auf den Abdruck der seinerzeit im AB enthaltenen Regelergänzungen, neuen Waffen, Heldentypen und ähnliche Dinge verzichtet. Auch die Kleinanzeigen von damals ließ man beiseite und konzentrierte sich vollkommen auf die Originalartikel, die für den heutigen Spieler und Leser als ‚Allgemeine Informationen‘ gelten. Die chronologischen Auflistung der einzelnen Jahre und das Spezialthema „Die Suche nach Asboran“ von Mark Wachholz am Ende des Bandes sind als ‚Meisterinformationen‘ zu werten. Das AA enthält zusätzlich insgesamt sechs Seiten des „Salamander“, der Quartalsschrift der Magiergilden, die in die jeweiligen Jahrgänge integriert sind.

Gewissenhaft hat man sich bemüht, die ungezählten Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler der Originalausgaben des AB zu bereinigen und ein neues Layout zu finden, zu dem auch einige neue Illustrationen zählen.

Die gern gelesenen Kleinodien des AB finden sich natürlich auch im AA wieder. So zum Beispiel Ulrich Kiesows (Gott habe ihn selig!) schriftliche Drohung als Uriel von Notmark, das Neureich’sche Schmierblatt möge doch gefälligst die Elfe des Monats wieder abdrucken, sonst sähe er sich gezwungen, sein Abonnement wieder zu kündigen. Aber auch Poetisches, wie die Mär vom Lieblichen Feld, findet sich im AA wieder. Über ein gefährliches Maskentreiben in der Stadt der Kanäle wird berichtet oder über die Rätsel der Weidener Wüstenei. Sehr lesenswert sind auch der Artikel vom Geschick und der Gefahr der zwölfgöttlichen Lande oder der über die Krisis der magischen Zunft.

Fazit: Alles in allem kann dem Lob über die vorherigen Bände hier nichts hinzugefügt werden. Tolle Ergänzung für den umsichtigen Spielleiter, interessante Informationen für den Neueinsteiger, für den „DSA“-Sammler ein Muss. Perfekt ist, dass auch in Band IV wieder alle Beiträge mit einem Quellenhinweis versehen sind, sodass sich nachvollziehen lässt, wer wann (irdisches und aventurisches Jahr) diesen Artikel für den AB geschrieben hat. Wenn Band V noch 2006 aufgelegt wird, wäre das eine tolle Leistung der FanPro-Redaktion, denn bis dieser Band erschien, hat es entschieden zu lange (16 Monate) gedauert.

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