Arkham Horror: Innsmouth Horror

Mit „Innsmouth Horror“ liegt nun die dritte große Erweiterung zu „Arkham Horror“ vor. Diesmal bildet, wie der Titel schon sagt, die Geschichte „The Shadow Over Innsmouth“ den Hintergrund für die Erweiterung. Was genau die Erweiterung enthält und wie sie sich spielt, das soll das Thema dieser Rezension sein.

von Shawn Neal

Zunächst einmal zu den optischen Details: Die Box enthält natürlich ein zusätzliches Spielbrett, welches die Stadt Innsmouth darstellt, eine Anleitung und Unmengen und neuen Karten.

Es gibt 16 neue Investigatoren (inklusive Papp-Stands und Plastik-Füßen), 8 neue Ancient Ones , 32 neue Monster Marker, 96 Karten mit Hintergrundgeschichten für die Investigatoren und 167 Ancient-One-Karten, die sich in Arkham-Location-Karten, Innsmouth-Location-Karten, Mythos-Karten, Portal-Karten, Ancient-One-Plot-Karten (nutzbar mit der Kingsport Erweiterung), Innsmouth-Look-Karten und Small-Dust-Karten unterteilen. Weiterhin gibt es 2 Herald-Karten, 6 Uprising-Token, 1 Zhar-Token, 2 Aquatic-Marker (damit werden die River Docks und Unvisited Isle auf dem Arkham-Board markiert) und 8 Ghaatanothoa’s-Visage-Token.

Die einzelnen Komponenten der Erweiterung sind von hoher Qualität und werden wohl auch längerem Gebrauch standhalten. Rein optisch fügt sich alles stimmig in die bisherigen „Arkham Horror“-Produkte ein. Einige der enthaltenen Komponenten werden nur bei bestimmten Ancient Ones benötigt, andere nur wenn besondere Spieloptionen verwendet werden (etwa Ancient One Plot Karten und Hintergrundgeschichten für Investigatoren).

Soviel zum optischen Eindruck. Wie spielt sich das Ganze aber?

Auf jeden Fall macht die „Innsmouth Horror“-Erweiterung eine Partie „Arkham Horror“ nicht kürzer und ganz sicher nicht leichter. Es öffnen sich in Innsmouth zwar keine Portale, aber es gibt einen „Deep Ones Uprising“-Track, der aus sechs Feldern besteht und der jedes Mal, wenn das Öffnen eines Portals verhindert wird oder wenn ein Monster auf spezielle Vortex-Felder in Innsmouth gezogen wird, einen zusätzlichen Token erhält. Ist die Leiste voll, erwacht der große Alte. Der Uprising-Track kann durch Clue-Tokens, die auf einem gegenläufigen Track abgelegt werden (und die eine FBI-Aktion hervorrufen), verhindert werden. Der Haken dabei ist, dass zur Ablage der Clue-Tokens der Investigator auf einem bestimmten Feld in Innsmouth stehen muss (um genau zu sein reicht ein Feld nicht aus; um den Clue-Track voll zu bekommen, müssen drei verschiedenfarbige Felder besucht werden).

Zudem gilt in Innsmouth der Ausnahmezustand, wenn der halbe Doom-Track des Ancient Ones voll ist. Damit laufen die Investigatoren jedes Mal Gefahr, ins Gefängnis (in Innsmouth) zu wandern. Dann gibt es als zusätzliche Gemeinheit noch die Innsmouth-Look-Karten. Wenn ein Investigator eine von diesen ziehen muss, dann hat er eine Eins-zu-zehn-Chance dass er den Innsmouth-Look hat und verschlungen wird.

Die zusätzlichen optionalen Spielvarianten sind die Herald-Variante, in der ein Herald als eine zusätzliche Gefahr neben dem Ancient One auftritt (wobei die beiden Heralds für die „Innsmouth“-Erweiterung natürlich Dagon und Hydra sind) und die Personal-Story-Variante, bei der jeder Investigator zwei zu seiner Figur gehörende Story-Karten bekommt. Die erste Karte hat hierbei eine Pass/Fail-Möglichkeit, die, sobald sie eintritt, die entsprechende Seite der zweiten Karte aktiviert. Karten sind hierbei für alle Investigatoren (Grundspiel, Kingsport, Innsmouth und Dunwich) vorhanden.

Qualitativ ohne jegliche Abstriche macht die „Innsmouth Horror“-Erweiterung das „Arkham Horror“-Erlebnis erneut um eine weitere Facette reicher. Allerdings wird das Spiel dadurch nicht einfacher. Mit nur drei Spielern geht es schon sehr oft schlecht für die Investigatoren aus. Die anderen „großen“ Erweiterungen wie „Dunwich Horror“ und „Kingsport Horror“, sollten sie zusammen mit „Innsmouth Horror“ verwendet werden, lassen das Spiel schnell ausufern und unübersichtlich werden. Die „kleinen“ Erweiterungen („King in Yellow“, „Black Goat of the Woods“ und „Dark Pharao“) können aber ohne Probleme kombiniert werden.

Fazit: Durch „Innsmouth Horror“ kann man einige schön schaurige Stunden durch eine gute Brettspiel-Umsetzung des Feelings der Geschichte „The Shadow Over Innsmouth“ verbringen. Suchtgefahr ist gegeben, und die Kombinationsmöglichkeiten mit den anderen Erweiterungen (so man denn sehr mutig ist) eröffnen neue Taktiken und Wege im „Arkham Horror“-Spiel.

Die deutsche Übersetzung erscheint übrigens im Mai 2010 beim Heidelberger Spieleverlag.


Arkham Horror: Innsmouth Horror Expansion
Brettspiel-Erweiterung
Richard Launius, Kevin Wilson
Fantasy Flight Games 2009
ISBN: 978-1589945951
Regelheft, Spielbrett, Karten, Pappmarker, englisch
Preis: $ 49,95

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