Anima – Der Schatten Omegas

Lust, mal wieder die Welt zu retten und dabei böse Dämonen sowie Mitspieler aus dem Weg zu räumen? Wer sich jetzt noch zusätzlich für Kartenspiele und Fantasy interessiert, kann ruhigen Gewissens weiterlesen.

von Marcello Marceddu

 

Fundament

Die Hintergrundgeschichte zu „Anima – Der Schatten Omegas“ ist schnell erzählt. Bis zu fünf Spieler gleichzeitig schicken ihre Abenteuergruppen durch die Welt von „Anima“, um Omega, das uralte und böse Wesen, aufzuhalten und die Welt zu retten.

Das Allerwichtigste bei einem Kartenspiel sind neben der Optik und dem Spielspaß natürlich die Regeln. Diese sind in den Grundzügen einfach gehalten, ermöglichen aber im Verlaufe des Spiels durchaus taktische Finessen in Form von Vorteilskarten oder Sonderfähigkeiten, die es einem erlauben, dem einen oder anderen Monster oder Mitspieler ein Schnippchen zu schlagen.

Das beiliegende Regelheft ist leider nicht immer ganz eindeutig, beispielsweise hinsichtlich der Verständlichkeit des Spielablaufs oder in der Erklärung der Handhabung von gewissen Sonderfällen, die während des Spielens auftreten können. Anhand der gegebenen Situationen bleibt aber meist nur eine schlüssige Lösung für das auftretende Problem, sodass mit ein bisschen Nachdenken auch die eine oder anderen schwammige Formulierung richtig gedeutet werden kann.

Die 110 Karten sind allesamt im Manga-Stil gehalten, wobei die Qualität der Illustrationen zwischen sehr gut und befriedigend schwankt. Die Texte auf den Karten sind leider nicht ganz frei von Rechtsschreibfehlern, was etwas ärgerlich ist, aber kein gravierender Mangel. Um das Spielmaterial zu vervollständigen, liegen noch fünf farbige Marker bei, die benötigt werden, um die verschiedenen Spieler im Spielverlauf auseinanderzuhalten, sowie zwei 6-seitige Würfel, die für verschiedene Proben verwendet werden.

Der Weg, ist das Ziel

Um ein Spiel bei „Anima“ zu gewinnen, muss man eine Basismission, die man zu Beginn zufällig aus den verschiedenen Aufträgen zieht, erfüllen, um dann eine Hauptmission zu meistern. Das erinnert sehr stark an das „Risiko“-Prinzip, denn zu Beginn weiß keine Abenteuergruppe, welche Mission vom Gegenüber erfüllt werden muss. Dies wird erst im Verlauf des Spieles offenbart, wenn einer der Spieler versucht, sein Missionsziel zu erfüllen. Da jede Gruppe auch gegeneinander Kämpfen kann, führt dies zwangsläufig zu Duellen, sobald es gilt, als erster zur Hauptmission vorzudringen.

Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spieles einen Helden sowie einige Vorteilskarten, die dem Spieler weitere Möglichkeiten eröffnen. Während der verschiedenen Spielphasen, entdeckt und erforscht man mit seiner Abenteuergruppe die verschiedenen Gebiete der „Anima“-Welt und bekämpft allerlei Monster, Krieger oder auch andere Spieler. In bestimmten Regionen, lässt sich auch mit den Mitspielern handeln, um seine Vorteilskarten der gegebenen Abenteuergruppe anzupassen. Denn je nach Klasse können die eigenen Mannen nicht alle Karten benutzen.

Man erweitert dann im Laufe des Spieles seine bestehende Gruppe auf bis zu vier Mitglieder und erhöht dadurch die Kampfkraft und auch die Möglichkeiten der Gruppe, gegen verschiedenste Gegner zu bestehen. Für erfolgreich erforschte Regionen erhält man Belohnungen, in Form neuer Vorteilskarten, oder auch den Zugang zu den Missionen, die erfüllt werden müssen.

Dies erhöht den Wiederspielwert ungemein, denn man erhält immer wieder neue Kombinationen aus Klassen und Fähigkeiten, um seine Missionen zu bestehen. So lässt der Gauner der Abenteuergruppe gerne mal was beim Mitspieler mitgehen, während der Krieger die direkte Konfrontation mit dem Gegenüber nicht zu fürchten braucht.

Fazit: Mit „Anima – Der Schatten Omegas“ erhält der Käufer ein gutes Fantasy-Kartenspiel, das durchaus die Komplexität eines Sammelkartenspiels erreicht, ohne die damit verbundenen hohen Anschaffungskosten aufzuweisen. Das Spiel eignet sich am besten für zwei bis drei Spieler, da der Spielablauf sonst gut und gerne einige Stunden in Anspruch nehmen kann. Daher ist „Anima“ nicht unbedingt ein Spiel für schnell mal zwischendurch. Wer allerdings etwas mehr Zeit und Geduld mitbringt, wird viel Freude am Spiel und sicherlich auch am vorhandenen Setting haben, wenn man denn ein kleines Faible für Gezeichnetes aus dem fernen Osten hat.


Anima – Der Schatten Omegas
Kartenspiel für 2 bis 5 Spieler ab 12 Jahren
Carlos B. Garcia
Ulisses Spiele / Edge Entertainment 2007
ISBN: 978-3-939794-21-9
110 Spielkarten, 2 Würfel, 5 Marker, Spielanleitung, deutsch
Preis: EUR 17,99

bei pegasus.de bestellen