von Morgath

Am Ende des zweiten Teils befanden sich Kim und Marc in den Händen eines Priesters (der auf Aldebaran auch eine militärische Position innehat) und harrten einer ungewissen Zukunft.

Gleich zu Beginn erfährt der Leser, dass Marc sich in einem Gefängnis befindet und das schon seit dreieinhalb Jahren. Dass er dort ohne Gerichtsurteil versauert, lässt einiges auf die politische Situation von Aldebaran schließen. Doch glücklicherweise wird er von einem „alten Freund“ befreit. Jedoch nicht ganz ohne Gegenleistung. Er soll sich in einem Museum ein altes Foto anschauen. Was es damit auf sich hat, bleibt vorerst unklar.

Marc kommt endlich nach Anatolia, der Hauptstadt von Aldebaran. Hier trifft er alte Bekannte, die Reporterin Gwendoline oder den Musiker Josè wieder, aber allen voran natürlich Kim. Aus der pubertierenden Göre ist eine junge Frau geworden, eine hübsche und kluge noch dazu. Sie hatte mehr Glück als Marc. Nach wenigen Monaten kam sie aus der Gefangenschaft frei und begann in Anatolia ein neues Leben. Sie geht zur Schule und steht regierungskritischen Bewegungen nahe. Nahe kommen sich übrigens auch Kim und Marc. Doch das Leben bleibt schwer für Marc. Ein Neustart ist nicht einfach, vor allem in Anatolia, da er ein entflohener Häftling ist und überall gesucht wird. Sein Kontakt mit seinen Freunden bringt auch diese in Gefahr.

Währenddessen erforschen Alexa und Driss immer noch die geheimnisvolle Mantrisse. Sie untersuchen ein Phänomen, dass alle zehn Jahre auftaucht, und glauben, dass dies in einem Zusammenhang mit der Mantrisse steht.

„Das Foto“ ist eine tolle Fortsetzung und in meinen Augen auch der beste Band des ganzen Zyklus. Leo ist in Hochform. Er weiß den Leser von der Geschichte aber auch von den Zeichnungen zu begeistern. Er lässt seine Fähigkeit, außergewöhnliche Tiere darzustellen, freien Lauf, und weiß mit dem ein oder anderen Kunstwerk zu glänzen. Die Darstellung der Gregoren (riesige Meereskreaturen) war schon beeindruckend, aber der wahre Höhepunkt kommt erst später: Der Leser bekommt endlich die Mantrisse zu sehen und zwar auf einem ganzseitigen Bild. Grandios!

Die Handlung ist intelligent und spannend. Der Leser wird häppchenweise mit interessanten Informationen über die faszinierende Welt von Aldebaran gefüttert und kann gar nicht anders, als diese regelrecht zu verschlingen. Auch das Ende beziehungsweise der Cliffhanger ist mehr als gelungen. Wenn man auf der letzten Seite das titelgebend Foto zu sehen bekommt, will man sich unverzüglich den nächsten Band besorgen und weiterlesen …

Fazit: Besser geht es kaum! Wer intelligente Science-Fiction-Comics mag, kommt an Leos Werken nicht vorbei. Natürlich macht es keinen Sinn, den dritten Band einzeln zu lesen. Der ganze Zyklus muss es schon sein. Aber die fünf Alben sind eine Investition, die man nicht bereuen wird!
 
Aldebaran – Band 3: Das Foto
Comic
Leo
Splitter Verlag 2017
ISBN: 978-3958395749
Ca. 48 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 14,80

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