„Something Wicked“ ist eine Erweiterung für das Brettspiel „A Touch of Evil“. Kern der Erweiterung ist der neue Spielplan rund um den „Echo Lake“. Dieser wird an den Spielplan von „Shadowbrook“ angelegt (die Helden gelangen über die Kreuzung zum neuen Spielplan) und ermöglicht die Erkundung von sechs neuen Orten. Drei Orte (Taverne, Abtei und Insel) haben einen eigenen Kartenstapel. Wenn ein Held dort seine Bewegung beendet, zieht er eine Karte. Die Karten der Insel enthalten die größten Gefahren, aber auch die mächtigsten Gegenstände.

In der Taverne können die Spieler Gerüchte aufschnappen oder eine Rast einlegen: Sie erhalten „Investigation“-Marker oder heilen eine Wunde. Im Moor sowie an der nördlichen und südlichen Anlegestelle geschehen allerlei seltsame Dinge. Wer sich dort aufhält, zieht eine Ereigniskarte oder eine „Mystery“-Karte. Von den Anlegestellen können die Spieler zur Insel im See aufbrechen. Der geheimnisvollste neue Ort ist die Abtei. Wie beim Schmied in „Shadowbrook“ können dort Gegenstände gekauft werden. Von Weihwasser, über zuverlässige Führer, bis hin zu alten Waffen wie der Armbrust finden die Spieler dort wertvolle Unterstützung im Kampf gegen das Böse. Allerdings halten sich dort nicht nur die hilfsbereiten Mönche auf. Der Orden der purpurnen Hand, eine alte Geheimgesellschaft, nutzt die Abtei als Versteck und macht Fremden das Leben schwer. Zudem beeinflusst der Orden die Stadtältesten. Über einen Geheimgang können die Helden von der Abtei zum Herrenhaus auf dem „Shadowbrook“-Spielplan gelangen.

Vier neue Helden nehmen den Kampf gegen das Böse auf. Captain Hawkins kann Milizen zu den Waffen rufen und in den Kampf schicken. Die Wunden der Vampirin Valeria heilen sehr schnell. Bruder Markus’ Stärke ist der Glaube. Dadurch kann er Ereigniskarten und „Mystery“-Karten negieren. Die Hexenjägerin Eliza ist widerstandsfähig und geschult im Kampf gegen Geister, Dämonen und magische Kreaturen.

Auf der anderen Seite stellen sich vier neue Monster den Helden entgegen. Der Gargoyle kann viele Treffer einstecken und seine Gegner zu Stein verwandeln. Der Unaussprechliche Schrecken gebietet über den Orden der purpurnen Hand, während das Scheusal aus dem Moor die Gegend um „Shadowbrook“ in eine düstere Sumpflandschaft verwandelt. Das Wehgeschrei der Banshee kann auch hartgesottene Helden überwältigen.

Neue Karten für die Orte des „Shadowbrook“-Spielplans sowie neue Ereigniskarten und Gegenstände bringen Abwechslung ins Spiel. Schlüssel müssen zu bestimmten Orten gebracht werden. Dafür gibt es eine stattliche Belohnung. Schwüre stärken die Helden und zählen nicht zur Traglast. Mit den „Resolve“-Markern können die Stadtältesten für den finalen Kampf gestärkt werden. All dies haben die Helden auch bitter nötig, können sie nun doch von Dämonen besessen werden! Das Regelbuch enthält einige optionale Regeln, Regeln für das Solo-Spiel, Klarstellungen und Korrekturen von Kartentexten sowie ein kurzes FAQ. Ach ja, ein Soundtrack liegt dem Spiel auch noch bei. Aber ganz ehrlich: Ich ziehe orchestrale Filmmusik (etwa „Sleepy Hollow“) den Synthesizer-Klängen des Soundtracks allemal vor.

Fazit: „Something Wicked“ ist eine gelungene Erweiterung. Die neuen Helden und Monster sind gut durchdacht und bringen zusammen mit den neuen Karten frischen Wind ins Spiel. An erster Stelle steht aber der stimmungsvolle Spielplan, der mit den neuen Orten die Möglichkeiten der Helden erweitert. Dem guten Spielmaterial und den überzeugenden Inhalten steht nur der hohe Preis gegenüber. Wer „A Touch of Evil“ mag, kommt an der Erweiterung nicht vorbei. Übrigens führt der Weg auf dem neuen Spielplan weiter zur Küste. Vielleicht ist das ein Hinweis auf die nächste Erweiterung. Das Böse schläft bekannterweise nie.